Cultural Policy Lab

Das Cultural Policy Lab ist ein interdisziplinäres Reflexions-Format, das ausgehend von dem theaterwissenschaftlichen Master- Forschungsseminar „Institutionelle Ästhetik“ an der LMU München entwickelt wird. Das Cultural Policy Lab verfolgt das Ziel, innerhalb der traditionsreichen Universitätsstruktur einen dynamischen Think- and Do-Tank aufzubauen, in dem die physischen und ideellen Räume der Universität ausgehend von kulturpolitischen Fragen neu gedacht werden.

Wir leisten Pionierarbeit für den Forschungstransfer in den Kunst- und Geisteswissenschaften und gestalten neue Allianzen. In Kooperation mit Partnern aus Kulturverwaltung, Kulturpolitik, Kunst und Wissenschaft entwickeln wir nachhaltige Strategien für die Kultur- und Kreativwirtschaft.

Wenn Sie mehr wissen wollen oder an einem Austausch mit uns interessiert sind, schicken Sie uns eine Nachricht an:

moc.balyciloplarutluc@ofni

Wir bedanken uns bei den Förderern, die die Entwicklung der ersten Schriftenreihe des Cultural Policy Labs möglich gemacht haben:

Projektleitung: Christian Steinau, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Ludwig-Maximilians-Universität München

Kontakt: Ludwig-Maximilians-Universität München, c/o Nachwuchsforschungsgruppe Kreativität und Genie, Edmund-Rumpler-Str. 13b, Raum 176, 80939 München, Germany (c.steinau(at)lmu.de)

Mitarbeit: Johanna Vocht und Christina Kockerd

Design: Studio Lob (www.lob.tf)

Code: Lukas Marstaller (www.bnag.cc)

Copyright: Cultural Policy Lab, 2021

Impressum & Disclaimer

Anschrift: Cultural Policy Lab, c/o Nachwuchsforschungsgruppe Kreativität und Genie, Ludwig-Maximilians-Universität München, Edmund-Rumpler-Str. 13b, Raum 176, 80939 München

E-Mail: info(at)culturalpolicylab.com

Verantwortlich für den Inhalt: Ludwig-Maximilians-Universität München, Christian Steinau, Projektleiter des Cultural Policy Lab

Das Cultural Policy Lab ist ein Forschungs- und Transferprojekt, das im Wintersemester 2019/20 aus dem theaterwissenschaftlichen Master Forschungsseminar Institutionelle Ästhetik an der LMU München entwickelt wird. Es ist keine Einrichtung der LMU München, sondern ein vom Wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Steinau geleitetet Forschungs- und Transferprojekt.

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Inhaltsverzeichnis Index

„Digitalisation in Museums is not an option anymore, it’s becoming reality“

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„Vor dem Hintergrund der dynamischen Ausbreitung des Coronavirus sind alle staatlichen Museen in Bayern ab dem 14. März für den Publikumsverkehr geschlossen.“12 So kündigten die Münchner Pinakotheken am 13. März 2020 ihren Museums-Freund*innen und Instagram-Follower*innen die abrupt bevorstehende, temporäre Schließung der Bayerischen Staatsgemäldesammlung an. Diese Benachrichtigung war Mitte März auf jeglichen Social Media Kanälen und Webseiten von Museen weltweit zu finden, nachdem SARS-CoV-2 oder COVID-19 am 11. März 2020 von der Weltgesundheitsorganisation zu einer Pandemie erklärt wurde.3

„Mit der Schließung der Museen haben wir einen Beitrag zum allgemeinen Schutz vor der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie geleistet“4, hieß es auf der Webseite der Pinakotheken. 94,7% der Museen weltweit mussten sich für diesen Schritt entscheiden.5 Doch mit der plötzlichen Schließung auf unbestimmte Zeit kamen viele Probleme und Schwierigkeiten auf die Museen zu: „This is the biggest challenge we’ve faced since the war“6, lautete eine Schlagzeile von artnet, die Hartwig Fischer, Direktor des British Museum in London zitierte. Der Besucher*innenstopp, einhergehend mit fehlenden Ticketverkäufen und Umsätzen, brachte selbst große Museen wie das British Museum oder das Metropolitan Museum of Art in New York in finanzielle Schwierigkeiten.7

Museumsmitarbeiter*innen weltweit mussten sich im Home-Office komplett neuen Aufgabenbereichen widmen oder schlagartig um ihre Jobs bangen. Entlassungen und Kurzarbeit wurden zur Realität, Verträge mit Freiberufler*innen entweder nicht verlängert oder frühzeitig beendet, Ausstellungen wurden abgesagt und in die Zukunft verschoben, Leihgaben gezwungenermaßen verlängert, da Kunsttransporte aufgrund geschlossener Landesgrenzen nicht möglich waren.8 Ab Mitte Mai 2020 begannen langsam die Wiedereröffnungen, jedoch war die Krise für den Kunst- und Kultursektor – wie wir heute etwa sieben Monate später wissen – noch nicht überstanden.

Um sich intensiv mit der neuen Situation für die Museen und den einhergehenden Veränderungen durch den ersten Lockdown9 zu beschäftigen, mussten vor allem Quellen wie Zeitungsartikel, Webseiten, Social Media Kanäle und Newsletter der Museen ausgewertet werden. Sekundärliteratur zu der vorliegenden Thematik existiert(e) noch nicht. Jedoch wurden von museumsübergreifenden Institutionen, wie dem Network of European Museums Organisations (NEMO) europaweit und dem International Council of Museums (ICOM) weltweit, Studien veröffentlicht, die sich mit den Museen in Zeiten von Corona und ihrem Umgang mit der Krise befass(t)en.

Eine Problematik, die sich bei der Arbeit mit Studien und Artikeln ergibt, ist, dass einzelne Museen nur selten in den Fokus gerückt werden, zugunsten einer Beschäftigung mit Museen im Allgemeinen. Gerade deutsch-sprachige Zeitungen thematisieren dabei hauptsächlich nationale oder regionale Museen und berichten nur sporadisch über Museen außerhalb Deutschlands. Sollte dies doch der Fall sein, so informieren sie meist nur über Museen wie das MET, die Tate Modern, die British Gallery oder das Thyssen-Bornemisza. Detaillierte Informationen zu finanziellen Schwierigkeiten, Änderungen der Besucher*innenzahlen oder Digitalisierungsprogrammen einzelner internationaler Museen bleiben jedoch aus. Um diese Forschungslücke zu schließen, habe ich mich im Juni und Juli des Jahres 2020 entschieden, mithilfe eines Fragebogens direkten Kontakt zu Museen aufzunehmen und detaillierte Informationen zu recherchieren. Mein Ziel war, systematisch herauszuarbeiten, wie die unterschiedlichen internationalen Museen mit der Krise und der ersten Schließung ihrer Häuser umgegangen sind.

Forschungsaufbau und empirische Vorgehensweise: Ein Blick hinter die Kulissen

Hierfür habe ich zwei Fragebögen entworfen: einen für Museen der D-A-CH-Region in deutscher Sprache und einen weiteren für internationale Museen in englischer Sprache (Anhang 7 und 8). Beide Fragebögen beginnen mit allgemeinen Fragen, bei welchen auf Problematik und Chancen der aktuellen Situation sowie auf positive Aspekte des Lockdowns eingegangen wird. Der englisch-sprachige Fragebogen zielt im Weiteren auf landesspezifische Informationen zur Schließung der Museen ab: ob die Institution schließen musste, wenn ja, wie lange, ob eine Wiedereröffnung bereits möglich war oder ob diese in Planung ist, da es international verschiedene Herangehensweisen im Umgang mit der Pandemie gab. Darauf folgen in beiden sprachlichen Versionen Fragen zum digitalen Museum, mit denen die Häuser gebeten wurden, Angaben über ihr digitales Angebot und dessen Ausbau während ihrer Schließung zu machen und ihre Einschätzung zur Digitalisierung von Kunst zu formulieren. Ferner gibt es Fragen zur Akzeptanz des Angebots sowie zu Angestelltenverhältnissen im Bereich des digitalen Auftritts. Beim englisch-sprachigen Fragebogen folgen daraufhin drei unterschiedliche Teile zur Wiedereröffnung der Museen, von denen die Museen nur einen hätten beantworten sollen: Der erste Teil widmet sich Museen, die bereits wiedereröffnen konnten, der zweite Teil Museen, die noch nicht wiedereröffnen konnten und der dritte Teil Museen, die gar nicht schließen mussten. Da im deutsch-sprachigen Raum die Regelungen bekannt waren, wurden die Fragen auf Museen beschränkt, die bereits wiedereröffnen konnten. Hier geht es um Vorbereitungen, Maßnahmen sowie veränderte Besucher*innenzahlen. Anschließend folgen Fragen zur Ausstellung und Kuration, die sich mit der Verschiebung von Ausstellungen und zukünftigen Ausstellungsplanungen beschäftigen, aber auch mit Möglichkeiten der Digitalisierung im Bereich der Kuration. Die letzten beiden Abschnitte des Fragebogens beschäftigen sich mit Mitarbeiter*innen, Kurzarbeit, Entlassungen und dem Umgang mit Freiberufler*innen, der finanziellen Situation und monetären Unterstützungen.

Der Fragebogen wurde beabsichtigt weitläufig formuliert und deckt viele verschiedene Themenbereiche rund um den Ausnahmezustand ab, um möglichst viele Informationen in Erfahrung zu bringen. Der Fokus der Untersuchung sollte explizit nicht auf großen und allgemein bekannten Kunsthäusern liegen, vielmehr sollten Museen unterschiedlicher Größe, mit unterschiedlichen Exponaten und unterschiedlichen Orientierungen sowie Konzeptionierungen untersucht werden. Daher wurden auch nicht nur kunsthistorische Museen kontaktiert, sondern auch historische und archäologische Museen sowie Dokumentationszentren.

Die Fragebögen wurden Ende Juni, Anfang Juli 2020 versendet. Zu diesem Zeitpunkt schien sich die Situation für die Museen bereits wieder zu entspannen. Viele Häuser befanden sich in der Planungs- und Vorbereitungsphase der Wiedereröffnung oder konnten diese bereits realisieren. In zwei Etappen wurden 13 nationale und 97 internationale Museen, insgesamt also 110 Institutionen angeschrieben (Anhang 1). Davon befinden sich 42 Museen, abzüglich der Häuser der Bundesrepublik, in Europa (Anhang 2). Neben europäischen Museen wurden auch Institutionen in Russland, Südafrika, den USA, Kanada, Brasilien, Japan, Korea, den Vereinigten Arabischen Emiraten und weiteren Ländern kontaktiert. Insgesamt wurden Museen aus 26 verschiedenen Ländern angeschrieben und um Teilnahme an der Befragung gebeten (Anhang 3).

Die Kontaktaufnahme erfolgte über öffentlich zugängliche E-Mail-Adressen, die auf den Webseiten der Kunsthäuser veröffentlicht sind. In den meisten Fällen handelte es sich um allgemeine info@-Adressen, von hier wurde der Fragebogen dann häufig intern an die entsprechenden Ansprechpartner*innen weitergeleitet. Teilweise wurde auch die Presse- oder Kommunikationsabteilung kontaktiert, sofern eine E-Mail-Adresse veröffentlicht war. In neun Fällen wurden die E-Mails direkt an bestimmte Personen, beispielsweise in den Presseabteilungen, adressiert. Dies begründete sich meist in fehlenden allgemeinen E-Mail-Adressen, wobei hier erwähnt werden muss, dass auch diese E-Mail-Adressen auf den Webseiten öffentlich zugänglich waren.

Es wurden zwei Anschreiben mit demselben Inhalt in englischer und deutscher Sprache verfasst (Anhang 4 und 5). Nach der Vorstellung meiner Person und meines Studienfachs wurde zu der geplanten Untersuchung zum Thema Museen in Zeiten der Krise informiert, die Intention für die Versendung des Fragebogens erläutert und die einzelnen Institutionen um ihre Teilnahme gebeten. Die Übermittlung des Fragebogens erfolgte als offene Word-Datei, die sich im Anhang der E-Mail befand. Um in diesem Schritt möglichst zeiteffizient zu arbeiten, wurde von einer persönlichen Ansprache der Museen abgesehen, nur so konnten innerhalb kurzer Zeit 110 Museen kontaktiert werden (Anhang 1).

Bereits bei der Kontaktaufnahme mit den verschiedenen Ländern kamen erste Schwierigkeiten auf: So war mein ursprüngliches Anliegen, chinesische Museen zu kontaktieren, da COVID-19 hier sehr früh auftrat und mit einer Massenquarantäne reagiert wurde. Jedoch hatten die ausgesuchten Museen häufig keine Webseiten oder lediglich einen chinesisch-sprachigen Internetauftritt, daher war mir eine Kontaktaufnahme nicht möglich.

Obwohl 110 Museen kontaktiert wurden, gab es einen nur geringen Rücklauf (Anhang 1): So haben 82 Museen die Anfrage ignoriert, auch einige der nationalen Museen, obwohl diese noch ein zweites Mal angeschrieben und um Teilnahme oder Rückmeldung gebeten wurden. Bei den internationalen Museen wurde von einer zweiten Anfrage abgesehen. Fünf kontaktierte Häuser haben einen ausgefüllten Fragebogen zugesagt, ihr Versprechen jedoch nicht gehalten, 18 Museen haben aus unterschiedlichen Gründen abgesagt (Anhang 6). Sechs dieser Museen gaben an, zu viele Anfragen zu bekommen oder keine Anfragen von Studierenden zu bearbeiten, da sie sich auf die Arbeit mit Journalist*innen konzentrieren würden. Fünf beklagten einen zu langen Fragebogen, weitere fünf begründeten ihre Absage mit fehlenden Mitarbeiter*innen. Ein Museum berichtete von sonstigen Engpässen, ein weiteres gab keine Begründung zur Absage. Interessant war die Art und Weise der Rückmeldungen: Diese reichten von freundlich proaktiv, zu destruktiv mit aggressiv unfreundlichem Ton. Einige Museen freuten sich über das Interesse an ihrem Haus, auch über die Mühe, die in den Fragebogen geflossen sei, mussten jedoch aus unterschiedlichen Gründen absagen: so beispielsweise das Rijksmuseum in Amsterdam, das angab, sehr viele Anfragen von Studierenden zu erhalten, aber nicht alle beantworten könne, jedoch schrieb: „We compliment your long impressive list of questions“10 und für die weitere Forschung viel Glück wünschte. Auch andere Museen, wie die Tate Modern in London oder das Guggenheim Museum Bilbao, sagten freundlich ab. Beide ergänzten ihre E-Mails um weiterführende Links für die eigenständige Recherche auf ihren Webseiten. Bilbao schickte mehrere PDF-Dokumente von Presseerklärungen sowie neue, coronabezogene Plakate und betonte, dass sie für weitere Fragen zur Verfügung stünden.

Negativ fielen das Alaska State Museum und das Münchner Stadtmuseum auf. Das Stadtmuseum schrieb: „Sie möchten sich in Ihrer Semesterarbeit mit Museen oder Kunst im Ausnahmezustand beschäftigen. Im Rahmen einer qualitativen Erhebung schicken Sie uns dafür eine dreiseitige Liste mit offenen Fragen. In einer persönlichen Befragung wären diese Fragen Grundlage für ein mindestens 3 stündiges [sic!] Gespräch. Da es sich um strategische Fragen handelt, richtet sich Ihr Fragenkatalog an die Leitung eines Hauses. Ich muss Ihnen sagen, dass ich nicht bereit bin und auch die Zeit nicht habe, um diesen viel zu umfangreichen, nicht zielgerichteten Fragenkatalog abzuarbeiten. Ein solcher Fragenkatalog kann meines Erachtens nicht Grundlage für eine Semesterarbeit sein.“11 Auch das Museum aus Alaska beklagte sich über die Länge des Fragebogens; nach einer sehr unhöflichen Anrede, die lediglich aus dem Vornamen bestand, hieß es: „I am unwilling to ask my chief curator to answer your 51 question survey, which I think is much too extensive and time-consuming.“12 An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass der Fragebogen ausdrücklich sehr umfangreich gestaltet wurde, um möglichst viele Informationen zu recherchieren. Besonders der englisch-sprachige Fragebogen wirkte auf den ersten Blick lang, da es bei den Fragen zu der Wiedereröffnung drei unterschiedliche Teile gab, die jedoch nicht alle zu beantworten waren. Zudem gab es auch einige sehr kurze Fragen, bei denen Daten, Zahlen oder kurze Sätze als Antwort genügt hätten. Anschließend erklärte das Alaska Museum: „Due to covid and the resulting loss of museum entry fees, we are in a staff hiring freeze and the museum is down four staff. I simply cannot ask staff to reallocate their time to your survey when our own daily duties are difficult to perform adequately.“13 Es ist zu vermuten, dass die Angst und Unsicherheit in dieser unbekannten Krise, geprägt von Kurzarbeit, Entlassungen sowie finanziellen Schwierigkeiten, den rüden Ton begründeten, ihn jedoch nicht rechtfertigen. Dies zeigte sich nicht nur bei den hier genannten Institutionen.

Aufschlussreich waren die Antworten, die nach dem Eingang des Fragebogens automatisch versandt wurden. Hierin war von Kurzarbeit, Beurlaubungen sowie Entlassungen zu lesen, die nicht auf den offiziellen Webseiten der Museen veröffentlicht wurden. So hieß es am 29. Juni in einer automatischen Antwort des British Museum London: „I am now on furlough leave until at least 31 May 2020 and until my return to work emails to this account will be automatically deleted without being read.“14 Diese Antwort verdeutlicht die prekäre Lage, in der sich die Museen und ihre Mitarbeiter*innen durch Covid-19 befanden und noch immer befinden.

Schlussendlich haben insgesamt fünf von 110 Museen den Fragebogen beantwortet, das entspricht einem Prozentsatz von 4,5 %, wobei sich keines der angeschriebenen 13 Museen in der Bundesrepublik zu einer Beantwortung der Fragen bereit erklärt hat. Sehr erfreulich ist dabei, dass diese fünf Fragebögen aus sehr unterschiedlichen Regionen kommen: Geantwortet haben das National Museum of Natural History in Washington, USA, das Museu Imperial in Petrópolis, Brasilien, das Albertina in Wien, Österreich, das District Six Museum in Cape Town, Südafrika und das Art Jameel in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate (vgl. Anhang 9 bis 13). Somit liegen Antworten aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Afrika und dem Mittleren Osten vor. Die fünf antwortenden Museen mussten zwischen dem 11. und dem 28. März schließen, zwei der Museen hatten zum Zeitpunkt der Beantwortung des Fragebogens bereits wiedereröffnet, hierbei handelte es sich um das Art Jameel in Dubai sowie das Albertina Museum in Wien. Die anderen drei Museen wussten noch nicht, wann eine Wiedereröffnung für ihre Besucher*innen möglich sein würde. Der Fragenkatalog wurde von diesen fünf Museen in unterschiedlicher Intensität beantwortet. Interessant ist beispielsweise, dass das Art Jameel die Fragen sehr ausführlich und detailliert beantwortet hat, jegliche Fragen zur finanziellen Lage jedoch gekürzt wurden.

Im Folgenden werden anhand dieser fünf beantworteten Fragebögen in Kombination mit den Statistiken von NEMO und ICOM und weiteren Quellen fünf Thesen zur Digitalisierung der Museen, ihrer Veränderung durch die Pandemie sowie zu den Chancen, Voraussetzungen, Merkmalen und Effekten der musealen Digitalisierung aufgestellt. Museale Digitalisierung wird im Rahmen dieser Arbeit als öffentlicher Online-Zugang zu Digitalisaten von Kunstwerken der Häuser verstanden, die häufig durch Text- oder Audiokommentare begleitet werden. Diese Zugänglichkeit wird beispielsweise in Form von digitalen Sammlungen, 360-Grad-Touren, Slideshows und Videos auf den Museumswebseiten, über downloadbare Apps oder die Nutzung von Social Media wie Twitter oder Instagram möglich gemacht.

Forschungsergebnisse

1. These: Corona als Digitalisierungsdruck

„Digitalisation in museums is not an option anymore, it’s becoming reality“15, schreibt das NEMO in seiner finalen Studie zur Digitalisierung europäischer Museen im Juli 2020. Durch den Covid-19-Ausbruch und die schlagartige Unterbrechung aller öffentlichen Museumsaktivitäten entwickelte sich für die Museen ein Digitalisierungsdruck, der laut Wiener Albertina Museum „ohnehin längst überfällig war“16. Internet und Online-Auftritte waren die einzig verbliebenen Mittel, um mit den Museumsbesuchern in Kontakt zu bleiben. „Whereas before the Corona pandemic, any pressure to digitise art was more linked to preservation and documentation efforts, the current global situation did spark an acceleration of digitisation plans as many museums sought to move the exhibition-viewing experience from the physical to the digital realm“17, beschrieb das Dubaier Art Jameel den durch Corona entstandenen Digitalisierungsdruck.

70% der europäischen Museen nutzten laut NEMO den Lockdown, um ihren Online-Auftritt zu erweitern; so auch das Art Jameel und das National Museum of Natural History, die in ihren Fragebögen angaben, ihren Internetauftritt während des Lockdowns ausgebaut und verbessert zu haben. Während das National Museum of Natural History auf einer Skala von 1 bis 10 das Level seines Online-Auftritts vor Corona mit einer acht bewertete, ordnete sich die Institution jetzt mit einer zehn auf dem höchsten Digitalisierungslevel ein.18 Das Art Jameel, das sich vor der Pandemie bei einer drei verortete, sah sich jetzt auf Stufe sieben. „To grow digital presence during Corona, the Jameel relied on a combination of positions already occupied, employees from other areas of responsibility and temporary freelance support to add elements to the website that facilitate additional embedding of media content“19, erklärte das Art Jameel seine Vorgehensweise beim digitalen Ausbau.20

Die anderen drei Museen, das Museu Imperial21, das District Six22 sowie das Albertina23, gaben an, dass sich ihr Digitalisierungsgrad während der Corona-bedingten Schließung nicht verändert hat.24 Das Wiener Museum schrieb: „Aufgrund von Kurzarbeit war ein weiterer Ausbau nur schwer möglich. Das große Projekt des Relaunch der ‚Sammlungen Online‘ konnte zum Glück bereits vor dem Corona-Lockdown finalisiert werden.“25 Die Covid-19-Pandemie hat die Museen unter einen Digitalisierungsdruck gesetzt. Viele Museen haben den Lockdown zum Ausbau ihres digitalen Angebots genutzt, da oft erst durch die Schließung der Museen dessen Bedeutung erkannt wurde, auch wenn es häufig technische und kapazitive Schwierigkeiten in Kombination mit Home-Office und Kurzarbeit gab.

2. These: Museen als digitale Zufluchtsorte

Während der Corona-Krise hat die museale Digitalisierung einen starken Anerkennungsschub erfahren.26 Die Museen mussten auf die Krise reagieren und Möglichkeiten finden, mit ihren Besucher*innen in Kontakt zu bleiben. Gerade Einrichtungen wie Museen, die auch als Lehrinstitutionen fungieren, sind für Aufgaben wie die des Informierens und Weiterbildens zuständig, die sie auch während einer Pandemie nicht vernachlässigen dürfen. „[Digitisation] creates opportunity for propagating, making available and socialize our collection“27, berichtet das Museu Imperial. Die Kunst- und Kulturhäuser müssen ihrer Funktion als Bildungseinrichtung nachkommen und Wissen zugänglich machen und halten. Dies ist beispielsweise durch digitale Spiele, Quizze und Online-Lernmaterial möglich.

Kunst- und Kultureinrichtungen sind in Pandemie-Zeiten aber nicht nur Lehrende, sondern „contributed to the reduction of isolation and loneliness by increasing their digital services to engage people staying at home“28. Besonders in Zeiten der Unsicherheit und Unruhe würden Kunst und Kultur an Bedeutung gewinnen.29 Sie vermittelten ein Gefühl von Sicherheit und Halt, seien ein Fels in der Brandung – eine in der Krise und der Diskussion um Systemrelevanz von Kunst und Kultur noch immer unterschätzte Funktion. Museen fungieren als Zufluchtsorte und bieten die Möglichkeit des Entkommens aus der Realität und das auch digital. Das Museu Imperial schrieb: „In continental country as Brazil, being able to spread our collection for all the brazilian people makes us closer one to another.“30 Demnach können Kunst und Kultur dem Gefühl von sozialer Einsamkeit entgegenwirken und Menschen miteinander verbinden sowie erheblich zur mentalen Gesundheit und zum physischen und psychischen Wohlbefinden beitragen.31 Digitales Kulturerbe, so das Network of European Museums Organisations (NEMO), erfreue die Bevölkerung und rege ihre Kreativität an. Durch ihre digitalen Angebote würden die Museen für die Bevölkerung einen wichtigen Beitrag zum Überstehen der Krise leisten, sie gleichzeitig erfreuen, ablenken und weiterbilden und das ausschließlich digital.32

3. These: Der Lockdown als Publikumserweiterung

Die Erweiterung des Musealen in das Digitale eröffnet Museen neue Möglichkeiten. Die Einrichtungen sind nicht mehr an ihre physischen, räumlichen Kapazitäten gebunden, über die sie für ihre Kunstwerke verfügen, sondern sie können die Objekte ihrer Sammlungen im virtuellen Raum präsentieren.33 Die Objekte im Internet erreichen dabei eine nicht vergleichbare Anzahl von Betrachter*innen. Die digitale Museumsöffentlichkeit übersteigt die tatsächliche Besucher*innenzahl um ein Vielfaches.34 Wird in Betracht gezogen, dass 4,57 Milliarden Menschen weltweit das Internet verwenden und jede/r davon täglich im Schnitt 6 Stunden und 42 Minuten im Internet verbringt, so eröffnet sich für das digitale Angebot von Museen eine um ein Vielfaches größere, potentielle Zielgruppe als für das physische Museum.35 Mit diesen Zahlen kann selbst das besucherstärkste Museum des Jahres 2019 nicht konkurrieren, hier handelte es sich mit 9,6 Millionen Besucher*innen um den Louvre in Paris.36 Das NEMO schreibt dazu: „the current situation brings museums the great opportunity of making new friends.“37

Auch Eike Schmidt, Direktor der Uffizien in Florenz, ist der Ansicht, dass Museen durch das Digitale neue Zielgruppen erreichen können, die nach der Krise auch persönlich in das Museum vor Ort kommen werden.38 Mit der Expansion der Museen in die Digitalität können die Kultureinrichtungen außerdem einem weiteren Problem begegnen, mit dem sie sich bereits seit einigen Jahren konfrontiert sehen: der sogenannten „Vergreisung des Museumspublikums“39. Durch digitale und virtuelle Angebote können Museen versuchen, das Interesse von Kindern und Jugendlichen für Kunst und Kultur zu wecken und jüngere Generationen für regelmäßige Museumsbesuche zu interessieren. „In general, the role - and importance of - [sic!] digitisation for museums varies from one museum to another. In any case […] it offers a great opportunity to increase, for some, the appeal of a museum’s offering, while increasing accessibility for audiences.“40 Auch das Art Jameel sieht in den vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung eine Chance, Menschen, die Museen nicht regelmäßig besuchen, über virtuelle Angebote zu erreichen.

Aus diesem Grund wurden die einzelnen Häuser gefragt, wie ihre Online-Angebote bisher angenommen wurden und ob eine Veränderung der digitalen Besucher*innenzahlen registriert werden konnte. Alle fünf antwortenden Museen haben einen Anstieg von Follower*innenzahlen auf Social Media und / oder eine steigende Zahl von Webseitenbesucher*innen seit der Corona-Krise verzeichnet. Das National Museum of Natural History mit seinem sehr umfangreichen digitalen Programm schrieb: „Our digital visitors numbers [sic!] have exploded beyond anything we have ever seen before.“41 Auch das Art Jameel berichtete von sehr guten Rückläufen: „Responses to the Jameel’s online efforts have been incredibly positive, proving that there’s not only a rapidly growing demand for online content, but that people are willing and happy to experience arts and culture in different formats within and outside of museums. Successful events that were well-received include a virtual meditation session around an art work, an online festival that brought together online workshops, short films and performances and an e-book for children on coping with the Corona pandemic. […] We have been releasing digital resources daily, giving at-home audiences the opportunity to get to know artists and deep-dive into exhibitions, programmes, Jameel Library and more. As a result, our online community has grown and we have witnessed an exponential increase in our online engagement across our social media channels and website.“

Laut NEMO verzeichnen 40% der europäischen Museen einen Anstieg der Online-Besuche. 53% dieser Museen haben 0 bis 55% mehr Websitebesucher*innen, 10 % haben 60 bis 150% mehr und weitere 5% berichten sogar von 200% mehr User*innen.42 Der Ausbau des digitalen Angebots kann also zur Verdopplung der bisherigen Reichweiten führen, wodurch nicht nur der Kontakt zu Museumsfreund*innen gehalten werden kann, sondern auch neue Interessierte erreicht werden können.

4. These: Digitale Kunst als Ergänzung

Bei dieser Debatte werden häufig diejenigen Stimmen laut, die meinen, Kunst und Internet seien nicht kombinierbar. Die Originalität, die Ruhe und Verweildauer bei der Rezeption von Kunst seien mit der endlosen Reproduzierbarkeit, der Schnelllebigkeit und der kurzen Aufmerksamkeitsspanne des Internets nicht vereinbar.43 Bei der Frage, ob die Digitalisierung der Museen eine Chance oder eine Gefahr für Kunst und Künstler*in sei, antworteten jedoch alle fünf Museen, dass es sich definitiv um eine Chance handele. Das Wiener Albertina schrieb: „Prinzipiell ist es eine Chance Aufmerksamkeit zu generieren. Digitales Angebot kann jedoch nie sinnliche Erfahrung des Museumsbesuchs ersetzen, sondern nur ergänzende Informationen liefern oder als Marketinginstrument eingesetzt werden.“44 Dies verweist bereits auf einen der größten Kritikpunkte des digitalen Museums: Die „Präsenz“, die „Aura“, die „Authentizität“ würden verloren gehen. Kunstwerke könnten nur in der realen, analogen Welt ihre Wirkung entfalten.45 Aus diesem Grund wurde im Fragenkatalog an die Museen die Frage gestellt, ob digitale Abbildungen der Kunst und den Künstler*innen gerecht würden. Auch hier hatte das Wiener Museum einen festen Standpunkt: „Digitale Abbildungen können niemals die Begegnung mit dem Kunstwerk bzw. dem/der Künstler_in persönlich ersetzen. Schön ist, wenn Artist Talks, Eröffnungsansprachen etc. durch Aufnahmen zugänglich bleiben oder live mitverfolgt werden können.“46 Die Albertina versteht also Digitalisierung als Begleitprogramm zum analogen Museum. Das Art Jameel vertrat eine ähnliche Meinung: „We believe that works made for a physical realm should be experienced primarily in person – the digital representation of those works can help build awareness of the artist’s practice and aid understanding of their work, but doesn’t represent the work as such. Digital art is another matter - this is work created to be experienced digitally.“47 Das Museu Imperial war anderer Meinung: es geht davon aus, dass digitale Abbildungen Kunst und Künstler*in sehr wohl gerecht würden, solange diese mit Kompetenz und Respekt veröffentlicht und digitalisiert werden.48 Auch das District Six Museum sah es als essenziell, Kunst in Zusammenarbeit und selbstverständlich mit Erlaubnis der Künstler*innen zu digitalisieren.49

Ein digitales museales Angebot, wie ausgereift es auch ausfällt, wird und kann den analogen Besuch und die „sinnliche Erfahrung“50 nicht ersetzen. Zudem ist auch nicht jede Kunst digitalisierbar. Einige Kunstwerke benötigen zwingend das direkte Aufeinandertreffen und die Interaktion mit den Besucher*innen. So berichtete beispielsweise das National Museum of Natural History von der Ausstellung Beauty, Rich and Rare. Illuminating the natural beauty of Australia im Sommer 2020, die persönlich erlebt werden musste, da es sich um eine Klang- und Lichtinstallation in Kombination mit Kunstwerken des 18. Jahrhunderts handelte.51 These 4 lautet daher, dass der digitale Raum das Museum nicht ersetzen kann, wobei dies auch nicht das Ziel der musealen Digitalisierung ist und sein kann. Vielmehr sollten die digitalen Medien das Interesse der Rezipient*innen an Kunst und Künstler*innen wecken. Das Analoge und das Digitale schließen sich gegenseitig nicht aus, sie kombinieren sich oder ergänzen einander. Obwohl der Wunsch nach dem Original und der persönlichen Begegnung mit Kunst vermutlich bestehen bleibt oder sogar eine Renaissance erleben könnte, wird das digitale Museum auch und vor allem in der Zukunft für den Museumsbesuch bereichernd und nicht mehr wegzudenken sein.52

5. These: Fachkräfte und Budgets als Voraussetzung

Laut einer NEMO Studie aus dem Juli 2020 zu Digitalisierung und Eigentumsrechten in europäischen Museen ist die größte Problematik für Museen in Europa die fehlenden Ressourcen, sowohl monetärer als auch personeller Art. 79,66% der befragten Museen gaben an, nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte für die Digitalisierung einsetzen zu können; 76,27% klagten über fehlende finanzielle Mittel.53 Eine ICOM Studie aus dem Mai 2020 belegt, dass weltweit nur 26,1% der Museen Festangestellte in Vollzeit für den digitalen Auftritt ihres Hauses beschäftigen.54 Unter den befragten Museen antwortete nur das District Six Museum, kein Personal für Digitalisierung zu haben, die anderen Häuser verfügen auf Digitalisierung spezialisiertes Personal, das während des Corona-Lockdown durch Personal anderer Abteilungen unterstützt wurde.55 Ferner berichtet das District Six Museum, dass digitale Angebote noch gar nicht initiiert werden konnten: „[…] we have not placed any digital programmes or collections online“.56 Es ist das einzige der fünf antwortenden Museen, das mit der Digitalisierung noch nicht begonnen hat. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Zahlen der ICOM, die informieren, dass 35% der afrikanischen Museen weniger als 1% ihres gesamten Budgets in eine Digitalisierung investieren. 28% stellen 1% bis 5% ihres Budgets für Online-Aktivitäten zur Verfügung, 3% haben 11% bis 15% ihres Budgets der Digitalisierung zugeschrieben und 7% aller afrikanischen Museen geben mehr als 15% für diesen Sektor aus.57 Damit verfügen afrikanische Museen im weltweiten Vergleich über nur geringe Mittel zur Digitalisierung. International existieren damit große Unterschiede in den verfügbaren Ressourcen für den digitalen Auftritt – eine Ungleichheit, die bereits Thema der Digital-Divide-Forschung ist. Diese finanziellen Engpässe, die auch von NEMO als größte Schwierigkeit identifiziert wurden, könnten ein Grund sein, dass das District Six Museum in Cape Town mit seiner Digitalisierung noch nicht begonnen hat, auch wenn diese für die nächsten Jahre geplant ist58.

Ferner wurde die Frage an die Museen gestellt, wie die bereits vor der Pandemie realisierten digitalen Angebote den Häusern durch den Lockdown geholfen haben. Das Art Jameel antwortete: „The team was able to shift focus to, and increasingly rely on, the Jameel’s pre-existing website, social media channels and press relations to communicate updates and engage with audiences while providing new and exciting digital content for audiences of all ages and background.“59 Auch das Wiener Albertina berichtete: „Sehr, hochwertiger Content war bereits vorhanden, neue Konzepte konnten zusätzlich erprobt werden, Vorhandenes gebündelt angeboten.“60 Das zeigt, dass die Museen, die bereits vor Corona in die Digitalisierung investiert hatten, während der Schließung auf ihren bereits vorhandenen Angeboten aufbauen und diese während des Lockdowns nutzen konnten. Auch das National Museum of Natural History gab an, das bereits existierende Angebot habe stark dazu beigetragen, dass das Museum mit seinen Besucher*innen in Kontakt bleiben konnte.61 Museen, die demnach nicht erst in der Pandemie ihre Digitalisierung starteten, hatten während der Krise einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Nichtsdestotrotz müssen die Museen weiterhin sowohl Personal-, Zeit- als auch Finanzkapital in ihre Online-Auftritte investieren, nur so stoßen die virtuellen Angebote auf längerfristiges Interesse bei den Museumsbesucher*innen. Das bedeutet aber auch, dass die Museen zwingend monetäre sowie personelle Ressourcen einsetzen müssen, um die Digitalisierung ihres Hauses auszubauen, denn ein guter Online-Auftritt setzt finanzielle Mittel und qualifiziertes Personal voraus. Festzuhalten ist somit, dass besonders diejenigen Museen digitale Erfolge verzeichnen können, die nicht in ihren finanziellen Investitionen eingeschränkt sind und stets, aber auch gerade während der Pandemie ihren digitalen Ausbau vorangetrieben haben. Die Digitalisierung ist daher, wenn auch investitionsintensiv, eine vielversprechende, zukunftsweisende, nachhaltige und konsequente Realität geworden. 

Anhang: siehe PDF-Version

Anhang 1: Liste der kontaktierten Museen

Angefragt: 110

Beantworte Fragebögen: 5

Absagen: 18

Offene Versprechen: 5

Ignoriert: 82

Argentinien, Buenos Aires, Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires, Ignoriert

Argentinien, Buenos Aires, Museo de Arte Tigre, Ignoriert

Argentinien, Buenos Aires, Museo Nacional de Bellas Artes, Ignoriert

Australien, Sydney, Australian Museum, Ignoriert

Australien, Sydney, Museum of Contemporary Art, Ignoriert

Brasilien, Niterói, Museu de Arte Contemporânea de Niterói, Ignoriert

Brasilien, Petrópolis, Museu Imperial, Fragebogen

Brasilien, Rio de Janeiro, Museu Nacional da Universidade Federal, Ignoriert

Brasilien, São Paulo, Pinacoteca do Estado de São Paulo, Ignoriert

Chile, Santiago, Museo Chileno de Arte Precolombino, Ignoriert

Chile, Santiago, Museo Nacional de Bellas Artes, Ignoriert

Chile, Santiago, Museo Nacional de Historia Natural, Absage

Dänemark, Kopenhagen, Staatsmuseum der Kunst, Absage

Deutschland, Berlin, Jüdisches Museum, Ignoriert

Deutschland, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Absage

Deutschland, Dresden, Staatliche Kunstsammlung Dresden, offenes Versprechen

Deutschland, Frankfurt, Jüdisches Museum, Ignoriert

Deutschland, Frankfurt, Museum für angewandte Kunst, Ignoriert

Deutschland, Frankfurt, Städelsches Kunstinstitut, Absage

Deutschland, Magdeburg, Dommuseum Ottonianum, Absage

Deutschland, Magdeburg, Kunsthistorisches Museum Magdeburg, Ignoriert

Deutschland, München, Jüdisches Museum, Ignoriert

Deutschland, München, Museum of Contemporary Art, Absage

Deutschland, München, NS-Dokumentationszentrum, Ignoriert

Deutschland, München, Stadtmuseum, Absage

Deutschland, München, Villa Stuck, Ignoriert

Frankreich, Nizza, Musée d’art moderne et d’art contemporain, Ignoriert

Frankreich, Nizza, Musée Matisse, Ignoriert

Frankreich, Paris, Centre Pompidou, offenes Versprechen

Frankreich, Paris, Fondation Louis Vuitton pour la Création, Absage

Frankreich, Paris, Grand Palais, Ignoriert

Frankreich, Paris, Louvre, Absage

Frankreich, Paris, Palais de Tokyo, Ignoriert

Frankreich, Paris, Rodin Museum, Ignoriert

Griechenland, Athen, Akropolismuseum, Absage

Griechenland, Athen, Archäologisches Nationalmuseum Athen, Ignoriert

Griechenland, Athen, Byzantinisches und Christliches Museum, Ignoriert

Italien, Florenz, Uffizien, Ignoriert

Italien, Mailand, Fondazione Prada, Ignoriert

Italien, Rom, Galleria Borghese, Ignoriert

Italien, Rom, Galleria Doria Pamphilij, Ignoriert

Italien, Rom, Galleria Nazionale d’arte Modern, Ignoriert

Italien, Rom, Vatikanische Museen, Ignoriert

Italien, Venedig, Peggy Guggenheim Collection, Ignoriert

Japan, Tokio, Nationales Kunstzentrum Tokio, Ignoriert

Kanada, Edmonton, Royal Alberta Museum, Ignoriert

Kanada, Gatineau, Kanadas Nationalmuseum für Geschichte und Gesellschaft, Ignoriert

Kanada, Montreal, Montreal Museum of Fine Arts, Ignoriert

Kanada, Ottawa, Canadian War Museum, Ignoriert

Kanada, Ottawa, National Gallery of Canada, Ignoriert

Kanada, Toronto, Audran Art Museum, Ignoriert

Kanada, Victoria, Royal British Columbia Museum, Ignoriert

Mexico, Mexico-Stadt, Museo Frida Kahlo, Ignoriert

Monaco, Monaco, Nouveau Musée Nationale de Monaco, Absage

Niederlande, Amsterdam, Rijksmuseum, Ignoriert

Niederlande, Amsterdam, Van Gogh Museum, Ignoriert

Österreich, Wien, Albertina, Fragebogen

Österreich, Wien, Kunsthistorisches Museum Wien, Ignoriert

Russland, Moskau, Tetjakow-Galerie, Ignoriert

Russland, St. Petersburg, Hermitage, Ignoriert

Schweden, Stockholm, Fotografiska, Ignoriert

Schweden, Stockholm, Moderna Museet, Ignoriert

Schweden, Stockholm, Schwedisches Nationalmuseum, offenes Versprechen

Singapur, Singapur, National Gallery, Ignoriert

Singapur, Singapur, Red Dot Design Museum, Ignoriert

Spanien, Barcelona, Museo Picasso, Ignoriert

Spanien, Bilbao, Guggenheim Museum, Absage

Spanien, Figueres, Teatre-Museu Dalí, Ignoriert

Spanien, Madrid, Museo del Prado, Ignoriert

Spanien, Madrid, Museo Reina Sofía, Ignoriert

Spanien, Madrid, Museo Sorolla, offenes Versprechen

Spanien, Madrid, Thyssen-Bornmisza, Ignoriert

Spanien, Málaga, Museo Picasso, Ignoriert

Südafrika, Cape Town, District Six, Fragebogen

Südafrika, Cape Town, Iziko Museums of South Africa, Ignoriert

Südafrika, Cape Town, Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, offenes Versprechen

Südkorea, Seoul, National Museum of Modern and Contemporary Art, Ignoriert

Südkorea, Seoul, Seoul Museum of Art, Ignoriert

Türkei, Ankara, Museum of Anatolian Civilizations, Ignoriert

Türkei, Ankara, Museum of Republic of Ankara, Ignoriert

Türkei, Antalya, Antalya Museum, Ignoriert

Türkei, Demre, St. Nicholas Museum, Ignoriert

Türkei, Istanbul, Archäologisches Museum Istanbul, Ignoriert

Türkei, Tevfikiye, Museum of Troy, Ignoriert

United Arab Emirates, Abu Dhabi, Louvre, Ignoriert

United Arab Emirates, Dubai, Art Jameel, Fragebogen

United Kingdom, London, British Museum, Ignoriert

United Kingdom, London, Design Museum, Ignoriert

United Kingdom, London, National Gallery, Absage

United Kingdom, London, National Portrait Gallery, Ignoriert

United Kingdom, London, Saatchi Gallery, Ignoriert

United Kingdom, London, Tate Modern, Absage

United Kingdom, London, Victoria and Albert Museum, Absage

United States of America, Anchorage, Anchorage Museum, Ignoriert

United States of America, Chicago, Art Institute of Chicago, Absage

United States of America, College, Museum of the North, Ignoriert

United States of America, Jacksonville, Cummer Museum of Art and Garden, Ignoriert

United States of America, New York, Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum, Ignoriert

United States of America, New York, Guggenheim Museum, Ignoriert

United States of America, New York, Metropolitan Museum of Art, Ignoriert

United States of America, New York, National Museum of the American Indian George Gustav Heye Center, Ignoriert

United States of America, New York, Whitney Museum of American Art, Ignoriert

United States of America, Sitka, Sheldon Jackson Museum / Alaska State Museum, Absage

United States of America, Washington, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Ignoriert

United States of America, Washington, National Gallery of Art, Ignoriert

United States of America, Washington, National Museum of African American History & Culture, Ignoriert

United States of America, Washington, National Museum of African Art, Ignoriert

United States of America, Washington, National Museum of Natural History, Fragebogen

United States of America, Washington, National Portrait Gallery, Ignoriert

United States of America, Washington, Smithsonian American Art Museum, Ignoriert

Anhang 2: Karte der kontaktierten Museen in Europa

Anhang 3: Karte der kontaktierten Museen weltweit

Anhang 4: E-Mail an nationale Museen

Anhang 5: E-Mail an internationale Museen

Anhang 6: Statistik über Antworten

Anhang 7: Deutscher Fragebogen - unbeantwortet

Fragenkatalog - Museen im Ausnahmezustand

Allgemeine Fragen zu der aktuellen Ausnahmesituation

Welche Problematik ergibt sich für die Museen durch die aktuelle Situation?

Welche Chancen sehen Sie für Ihr Haus, beziehungsweise für Museen im Allgemeinen, in der aktuellen Situation?

Gibt es auch positive Aspekte des Lockdowns?

Museen Digital

Welche Rolle spielt die Digitalisierung für die Institution Museum?

Sind Sie der Meinung, dass die Museen einem Digitalisierungsdruck ausgesetzt sind und somit museale Kunst digitalisieren müssen?

Sehen Sie die Digitalisierung der Museen als Chance oder als Gefahr für Kunst und Künstler?

Werden digitale Abbildungen der Kunst und dem Künstler gerecht?

Auf einer Skala von 1 - 10, wie hoch war Ihr Digitalisierungsgrad vor Corona?

Wie hoch ist Ihr Digitalisierungsgrad jetzt?

In wie weit hat Ihnen Ihr bereits vorhandenes digitales Angebot durch die Corona Krise und die damit einhergehende Schließung der Museen geholfen?

Haben Sie den Corona-Lockdown als Anlass genommen um Ihr digitales Angebot weiter auszubauen?

Mussten Sie während der Schließung der Museen Personal für ihren digitalen Auftritt akquirieren oder waren diese Positionen bereits besetzt bzw. haben Sie Angestellte aus anderen Aufgabenbereichen während des Lockdowns mit dieser Aufgabe betraut?

Bei Neuakquise bzw. Umstrukturierung: wie viel Zeit haben Sie für diese Umstel-lung benötigt?

Wie viele Angestellte waren vor dem Corona-Lockdown im Bereich des digitalen Auftritts bei Ihnen tätig und wie viele sind es jetzt?

Wie werden Ihre online Angebote bisher angenommen?

Haben Sie - seit der Schließung der Museen - ein erhöhtes Interesse an den digitalen Angeboten Ihres Hauses feststellen können? Sind beispielsweise die Followerzahlen auf den Sozialen Medien angestiegen oder bemerken Sie eine außerordentlich hohe Besucherzahl auf ihrer Webseite?

Auf welches Ihrer digitalen Angebote sind Sie besonders stolz?

Wiedereröffnung

Wie haben Sie sich auf die Wiedereröffnung vorbereitet?

Was sind die essentiellen Vorkehrungen (Schutz von Personal und Besuchern, Hygiene), welche beachtet werden mussten/müssen?

Was bedeutet die Besucherbeschränkung für Ihr Haus?

Wie verhalten sich die Besucherzahlen seit der Wiedereröffnung? Bemerken Sie ein verstärktes Interesse an Ihrem Haus oder sind die Besucherzahlen zurück gegangen?

Bemerken Sie die fehlenden Touristen aufgrund der Reisebeschränkungen?

Welchen prozentualen Anteil machen Touristen im Normalbetrieb Ihres Hauses aus?

Ab wann möchten Sie Ihr Vermittlungsprogramm wieder aufnehmen?

Kuration und Ausstellungsplanung

Gibt es organisatorische Möglichkeiten entfallene oder verkürzte Ausstellungen zu verlängern, beziehungsweise zu verschieben?

Waren Planungen neuer Ausstellungen auf Grund der Museumsschließung und des Homeoffice behindert oder erschwert?

Durch die zunehmende Digitalisierung ergeben sich auch für die Kuration neue Möglichkeiten, wie beispielsweise Ausstellungen im virtuellen Raum. Inwiefern kommen diese neuen Mittel für ihr Haus zukünftig in Frage?

Beeinträchtigt die Corona-Krise auch den Ankauf neuer Kunstwerke?

Personal

Wie viele Personen sind aktuell an ihrem Haus beschäftigt?

War Ihr Haus aufgrund der Schließung der Museen gezwungen Mitarbeiter zu entlassen oder in Kurzarbeit zu schicken?

Wie wurde mit Mitarbeitern umgegangen, die nicht die Möglichkeit hatten aus dem Homeoffice zu arbeiten (z.B. Sicherheitspersonal, Kassenpersonal etc.)?

Haben Sie die Arbeitsverhältnisse mit freien Mitarbeitern während der Schließung der Museen aufrecht erhalten?

Finanzielle Situation

Können Sie bereits Aussagen über finanzielle Einbußen treffen?

Haben diese Auswirkungen auf geplante Projekte?

Hat Ihr Haus staatliche Unterstützung erhalten?

Gab es in letzter Zeit relevante finanzielle Unterstützungen von Privatpersonen?

Haben diese Unterstützungen seit Corona zu- bzw. abgenommen?

Haben Sie Fördervereine und wenn ja, gibt es hier bereits bemerkbare Entwicklungen bei den Mitgliederzahlen?

Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme an diesem Fragebogen!

Anhang 7: Englischer Fragebogen - unbeantwortet

Questionnaire for international museums

General questions on the current situation

Has your institution been forced to close due to the Corona pandemic and if so, since when?

If a closure was necessary: have you already been allowed to reopen your museum?

For how long was your museum closed in total?

If you are not open yet: do you know when you will be allowed to reopen?

What problems does the current situation pose for museums?

What opportunities do you see for your museum, or for museums in general, in the current situation?

Digital Museums

What role does digitization play for the museums in general?

Do you think that museums are under pressure to digitize museum art?

Do you see the digitization of museums as an opportunity or a threat for art and artists?

Do digital images do justice to art and the artist?

On a scale of 1 - 10, how high was your level of digitization before Corona?

How high is your level of digitization now?

How did your already existing digital offers help you through the Corona crisis and - if necessary - the resulting closure of museums?

Have you taken the Corona phase as an opportunity to further expand your digital offers?

Did you have to acquire personnel for your digital presence during Corona, were these positions already occupied or did you entrust employees from other areas of responsibility with this task during the lockdown?

In the case of new acquisitions or restructuring: how much time did you need for this conversion?

How many employees were working in the field of digital appearance before the Corona pandemic and how many are there now?

How are your online offers accepted so far?

Have you noticed - since the outbreak of Corona and a possible lockdown - an increased interest in your institutions digital services? For example, has the number of followers on social media increased, or have you noticed an extraordinarily high number of visitors to your website?

Which of your digital offers are you particularly proud of?

If a reopening was already possible:

How did you prepare for the reopening?

What are the essential precautions (protection of staff and visitors, hygiene) that had to be ensured?

Do you have visitor restrictions and if so, what does this mean for your institution?

How has the number of visitors changed since the reopening? Have you noticed an increased interest in your museum or have visitor numbers declined?

Do you notice the lack of tourists due to travel restrictions?

How many of your visitors normally are tourists (in percent)?

When would you like to resume your program such as guided tours?

If a reopening was not yet possible:

How do you and your staff prepare for the reopening?

What precautions do you need to take before reopening?

What measures and arrangements will be necessary after reopening?

How do you estimate the number of visitors after reopening?

How many tourists visit your institution normally?

Will the missing tourists cause a financial deficit due to the current travel restrictions?

If your museum did not have to close at all:

Did you have to take precautions to protect staff and visitors?

If so, what precautions were taken?

Has the number of visitors changed during the Corona Pandemic? For example were there particularly many or very few visitors?

Did you notice any other changes during the corona phase (visitors, staff etc.)?

Curation and exhibition planning

Are there any organizational possibilities to extend or postpone exhibitions that have been cancelled or shortened and does this lead to difficulties, if so, what difficulties?

Were plans for new exhibitions hindered or made more difficult due to the current situation? And if so, how are you dealing with this?

Increasing digitalization also opens up new possibilities for curators, such as exhibitions in virtual space. To what extent will these new mediums be considered for your institution in the future?

Does the Corona crisis affect the purchase of new artworks in your institution?

Staff

How many people are currently employed at your museum?

Was your institution forced to terminate any employees or implement short-time work due to the difficult situation for museums?

How did you deal with employees who can not work from their home office (e.g. security staff, cashiers etc.)?

Did you maintain employment relationships with freelancers during Corona?

Financial situation

Can you already make statements about financial losses?

Do these have an impact on planned projects?

Has your institution received state support?

Has there recently been relevant financial support from private individuals?

Has this support increased or decreased since Corona?

Do you have support associations and if so, are they already noticeable developments in membership figures?

Thank you for participating in this questionnaire!

Anhang 9: Albertina, Wien

Allgemeine Fragen zu der aktuellen Ausnahmesituation

Welche Problematik ergibt sich für die Museen durch die aktuelle Situation?

Ausbleiben der Besucher und damit Einnahmenentgang, vor allem im durch internationale Tourist_innen (regulär bis 80 Prozent der Besuche im Sommer) Schwierigkeiten bzgl. Transport von Kunstwerken (v.a. international), daher Verschiebung von Ausstellungen (Modigliani Retrospektive Herbst 2021 statt 2020)

Welche Chancen sehen Sie für Ihr Haus, beziehungsweise für Museen im Allgemeinen, in der aktuellen Situation?

Digitales Angebot wird zunehmend wahrgenommen, neue Ausstellungen aus eigenen Beständen

Gibt es auch positive Aspekte des Lockdowns?

Home Office funktionierte weitgehend gut, Möglichkeit wird evtl. weiterbestehen

Museen Digital

Welche Rolle spielt die Digitalisierung für die Institution Museum?

Die Digitalisierung spielt generell eine wichtige Rolle für Museen und die von ihnen betriebene Forschung. Wir haben bereits in den letzten Jahren verstärkt auf den Ausbau des digitalen Angebots gesetzt und so bereits vor der Corona-Krise Content in hoher Qualität angeboten. Werke und Informationen für Forscher_innen weltweit zugänglich zu machen ist ein wichtiges Ziel in diesem Bereich. Wir bieten Content auf sechs Social Media Plattformen plus Website, Newsletter, etc.

Sind Sie der Meinung, dass die Museen einem Digitalisierungsdruck ausgesetzt sind und somit museale Kunst digitalisieren müssen?

Ja, war ohnehin längst überfällig

Sehen Sie die Digitalisierung der Museen als Chance oder als Gefahr für Kunst und Künstler?

Prinzipiell ist es eine Chance Aufmerksamkeit zu generieren. Digitales Angebot kann jedoch nie sinnliche Erfahrung des Museumsbesuchs ersetzen, sondern nur ergänzende Informationen liefern oder als Marketinginstrument eingesetzt werden.

Werden digitale Abbildungen der Kunst und dem Künstler gerecht?

Digitale Abbildungen können niemals die Begegnung mit dem Kunstwerk bzw. dem/der Künstler_in persönlich ersetzen. Schön ist, wenn Artist Talks, Eröffnungsansprachen etc. durch Aufnahmen zugänglich bleiben oder live mitverfolgt werden können.

Auf einer Skala von 1 - 10, wie hoch war Ihr Digitalisierungsgrad vor Corona?

7

Wie hoch ist Ihr Digitalisierungsgrad jetzt?

7

In wie weit hat Ihnen Ihr bereits vorhandenes digitales Angebot durch die Corona Krise und die damit einhergehende Schließung der Museen geholfen?

Sehr, hochwertiger Content war bereits vorhanden, neue Konzepte konnten zusätzlich erprobt werden, vorhandenes gebündelt angeboten

Haben Sie den Corona-Lockdown als Anlass genommen um Ihr digitales Angebot weiter auszubauen?

Aufgrund von Kurzarbeit war ein weiterer Ausbau nur schwer möglich. Das große Projekt des Relaunchs der „Sammlungen Online“ konnte zum Glück bereits vor dem Corona-Lockdown finalisiert werden. Online-Shop hat ein Upgrade erfahren

Mussten Sie während der Schließung der Museen Personal für ihren digitalen Auftritt akquirieren oder waren diese Positionen bereits besetzt bzw. haben Sie Angestellte aus anderen Aufgabenbereichen während des Lockdowns mit dieser Aufgabe betraut?

Nein, das bisher bereits vorhandene Personal hat sich während des Lockdowns weiter um die Agenden gekümmert.

Bei Neuakquise bzw. Umstrukturierung: wie viel Zeit haben Sie für diese Umstellung benötigt?

n/a

Wie viele Angestellte waren vor dem Corona-Lockdown im Bereich des digitalen Auftritts bei Ihnen tätig und wie viele sind es jetzt?

Nach wie vor zwei Personen

Wie werden Ihre online Angebote bisher angenommen?

Sehr gut

Haben Sie - seit der Schließung der Museen - ein erhöhtes Interesse an den digitalen Angeboten Ihres Hauses feststellen können? Sind beispielsweise die Followerzahlen auf den Sozialen Medien angestiegen oder bemerken Sie eine außerordentlich hohe Besucherzahl auf ihrer Webseite?

Follower Zahlen Nein, Besuchszahlen auf der Webseite Ja, verstärkte Presseanfragen zu dem Bereich

Auf welches Ihrer digitalen Angebote sind Sie besonders stolz?

Erstes Museum in Österreich, das Augmented Reality eingesetzt hat: https://artivive.com/albertina-de/

Wiedereröffnung

Wie haben Sie sich auf die Wiedereröffnung vorbereitet?

Homeoffice und später teilweise vor Ort in Kurzarbeit regulär gearbeitet, Sicherheitskonzepte, Verhandlungen mit Ministerium

Was sind die essentiellen Vorkehrungen (Schutz von Personal und Besuchern, Hygiene), welche beachtet werden mussten/müssen?

Maskenpflicht, Einführung von Plexiglasschutzwänden an den Kassen, Aufstellen von Desinfektionsmittelspendern im ganzen Haus

Was bedeutet die Besucherbeschränkung für Ihr Haus?

Beschränkung maximale Besucher_innenzahl im Haus konnte gut umgesetzt werden, da solche Zahlen sonst ohnehin zu wenigen Spitzenzeiten erreicht werden; vielfältige Ausstellungen, daher gute Verteilung der Personen im ganzen Haus; Sicherheitskräfte an neuralgischen Punkten, um Abstand zu gewährleisten.

Wie verhalten sich die Besucherzahlen seit der Wiedereröffnung? Bemerken Sie ein verstärktes Interesse an Ihrem Haus oder sind die Besucherzahlen zurückgegangen?

Die Besucherzahlen liegen stark unter den Werten der letzten Jahre, zunehmend aber wieder Touristische Besuche aus den Nachbarländern. Zweiter Standort Albertina Modern hatte vor allem in den ersten Wochen sehr gute Zahlen (v.a. Wiener_innen), Eröffnungsausstellung wurde sehr positiv aufgenommen.

Bemerken Sie die fehlenden Touristen aufgrund der Reisebeschränkungen?

Ja

Welchen prozentualen Anteil machen Touristen im Normalbetrieb Ihres Hauses aus?

Je nach Ausstellung und Jahreszeit 65 bis 80 Prozent

Ab wann möchten Sie Ihr Vermittlungsprogramm wieder aufnehmen?

Mit Mitte Juli wurden die Vermittlungsprogramme teilweise wieder aufgenommen, geringere Teilnehmer_innenzahl bei Führungen.

Kuration und Ausstellungsplanung

Gibt es organisatorische Möglichkeiten entfallene oder verkürzte Ausstellungen zu verlängern, beziehungsweise zu verschieben?

Wir konnten die im März laufenden Ausstellungen zum Glück verlängern, einige geplante Ausstellungen mussten in die kommenden Jahre verschoben werden.

Waren Planungen neuer Ausstellungen auf Grund der Museumsschließung und des Homeoffice behindert oder erschwert?

Etwas erschwert, aber dennoch gut durchführbar.

Durch die zunehmende Digitalisierung ergeben sich auch für die Kuration neue Möglichkeiten, wie beispielsweise Ausstellungen im virtuellen Raum. Inwiefern kommen diese neuen Mittel für ihr Haus zukünftig in Frage?

Nein, nur ergänzend zur Ausstellung vor Ort.

Beeinträchtigt die Corona-Krise auch den Ankauf neuer Kunstwerke?

Ja, da man nicht reisen kann um sich Kunstwerke anzuschauen, ist der Ankauf beeinträchtigt; Budget muss neu geplant werden.

Personal

Wie viele Personen sind aktuell an ihrem Haus beschäftigt?

230

War Ihr Haus aufgrund der Schließung der Museen gezwungen Mitarbeiter zu entlassen oder in Kurzarbeit zu schicken?

Ja, es wurden 187 Mitarbeiter_innen in Kurzarbeit geschickt. Kündigungen musste es bislang aber keine geben. (Anm.: Achtung, im Arbeitsrecht muss es für eine Entlassung einen Tatbestand geben)

Wie wurde mit Mitarbeitern umgegangen, die nicht die Möglichkeit hatten aus dem Homeoffice zu arbeiten (z.B. Sicherheitspersonal, Kassenpersonal etc.)?

Teilweise besondere Aufgaben, Teilweise Nullphasen in Kurzarbeit, es gan bei sicherheit jedoch immer Minimalbesetzung

Haben Sie die Arbeitsverhältnisse mit freien Mitarbeitern während der Schließung der Museen aufrechterhalten?

Nein, freie Kunstvermittler_innen nicht weiter beschäftigt

Finanzielle Situation

Können Sie bereits Aussagen über finanzielle Einbußen treffen?

2020 ca. 8-10 Mio. Euro

Haben diese Auswirkungen auf geplante Projekte?

Ja, manche Projekte können nicht wie geplant stattfinden und mussten längerfristig verschoben werden.

Hat Ihr Haus staatliche Unterstützung erhalten?

10 Mio. Euro für alle Bundesmuseen als Hilfsgelder angekündigt, genaue Summe noch nicht bekannt

Gab es in letzter Zeit relevante finanzielle Unterstützungen von Privatpersonen?

Schenkungen, Spenden für Fundraising-Cocktail im September wie im Vorjahr

Haben diese Unterstützungen seit Corona zu- bzw. abgenommen?

Gleich geblieben

Haben Sie Fördervereine und wenn ja, gibt es hier bereits bemerkbare Entwicklungen bei den Mitgliederzahlen?

Die Mitgliederzahlen des Vereins der Freunde der Albertina, sowie des Patrons-Circles der Albertina halten sich stabil.

Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme an diesem Fragebogen!

Anhang 10: Art Jameel, Dubai

General questions on the current situation

Has your institution been forced to close due to the Corona pandemic and if so, since when?

Jameel Arts Centre temporarily closed from Monday March 16 to Wednesday June 3.

If a closure was necessary: have you already been allowed to reopen your museum?

Yes, the museum had a soft reopening on Sunday May 31, and an official reopening on Wednesday June 3.

For how long was your museum closed in total?

76 days

If you are not open yet: do you know when you will be allowed to reopen?

NA

What problems does the current situation pose for museums?

The current situation has imposed many restrictions on the day-to-day activities of the Jameel while increasing the operational procedures and protocols necessary to be open to the public: Restrictions:

1. The Jameel has had to set a maximum capacity for the gallery spaces and the adjacent Art Jameel Shop

2. Events and public programmes have been put on hold as governmental restrictions on gatherings in public spaces are revised

3. The Jameel Library, prayer rooms, basement parking and lockers have had to shut temporarily to minimise the high-touch areas (Books, keys, shared computers, etc)

4. Shared pantry spaces and public water coolers are temporarily inaccessible

New operational procedures and protocols:

1. To meet capacity guidelines, ensure a clean and safe workspace, and protect staff and members of the public from an outbreak, the team has been split up into three teams that can work from the Jameel’s office wing on assigned and fixed days of the week (2 days a week max). The rest of the workdays, staff work remotely

2. Visitors are now required to sign up for an appointment to visit the Jameel so that capacity can be monitored; appointment blocks are set with 15 minute breaks for disinfecting in between visit slots

3. Anyone entering the Jameel now must have their temperature checked and masks are mandatory

4. The entire Centre has to be fully-stocked with sanitiser, masks and gloves, while floor stickers and extra signage is continually printed, update and installed to communicate the latest health and safety guidelines

5. Acrylic barriers have been installed at the Welcome Desk, Art Jameel Shop cash register and librarian desk

What opportunities do you see for your museum, or for museums in general, in the current situation?

An institution’s true values and goals are most apparent during times of crisis. The current situation presents museums with the opportunity to slow down, take a step back, re-evaluate priorities and offer opportunities and programming to benefit their communities.

The Art Jameel Team identified this period as a time to:

- Strengthen existing relationships by catering to loyal audiences to ensure that they are able to visit the Jameel, be it through opening up their galleries in line with safety protocols, by bringing content into their homes using digital media, or by seeking strategic partnerships with like-minded organisations or cultural practitioners to offer programming that can be enjoyed remotely (Eg. Sowt Jameel podcast discussions in Arabic that draw in audiences from across the region)

- Tailor their strengths and offerings to reach new audiences who either find arts and culture institutions to be intimidating, are unfamiliar with Art Jameel, are unable to travel to Dubai and visit Jameel Arts Centre, or simply too busy to visit in person All in all, this is an opportunity for museums to leverage their expertise to diver-sify the ways in which they connect with their communities.

Digital Museums

While Jameel Arts Centre was closed, Art Jameel was open, offering digital resources daily, in order to give at-home audiences the opportunity to get to know artists and deep-dive into exhibitions, programmes, Jameel Library and more. These digital offerings included:

Jaddaf Aloud Online - a virtual programme that celebrates homegrown UAE creative talent and provides opportunities for local audiences to engage and support through interactive, artistled workshops for all ages; music performances and original compositions ; a local artisans' shopping directory ; a guided tour of diverse Dubai eateries ; and a short film programme accompanied by prompts to share with children after the screenings.

Corona Virus: A curious guide for courageous kids - the first bilingual free guide on the health crisis for children and parents, written by scientists, illustrated by artists and designed by museum educators. Available in print, digital and storytelling format.

Jameel House Online - a programme of online workshops taught by artists based in Jeddah, and focussed on craft skills inspired by the rich cultural heritage of Saudi Arabia, blending contemporary materials with traditional techniques, and upcy-cling commonly found materials from home.

Activity Guides - interactive learning opportunities for children and students of all ages, and parents, teachers and carers too. These print and digital materials accompany each one of our exhibitions, giving enthusiasts the chance to get to know artists better through activity sheets, quizzes and fun exercises.

Drawing as Comfort - a series of exercises developed following an invitation by Jameel Library to artist Zara Mahmood, looking into ways through which we can approach reading space. Drawing practice is one area of focus for Jameel Library – in particular, how drawing informs our understanding of literature and can make legible (and disseminate) theory while providing access across multiple disciplines.

Jameel Library Online Catalogue - offering titles in our reference collection, where audiences can browse a wide selection of bibliographies relating to our exhibitions and relevant themes. The selection reflects the eclectic nature of Jameel Library, including titles on contemporary art, gulf studies, art education, regional art histories and more.

Other digital programmes launched during this time included:

Art Jameel Research and Practice Platform - a rapid-response scheme offering artists support through the allocation of micro-fees towards their ongoing or new projects. The programme was intended primarily for those who work on a per-project basis and whose practices have been affected by programme cancellations and project changes, locally or globally.

Art Jameel Commissions: Digital - the third edition of Art Jameel Commissions called for proposals for digital projects that create interactive experiences for online audiences. Responding to unprecedented global events, Art Jameel Commissions: Digital focussed on the theme of ‘Time’ – thinking through how our usual concept of time has been challenged by technology and circumstance, and even at times appeared to be cancelled, lost or frozen.

What role does digitization play for the museums in general?

In general, the role – and importance of – digitisation for museums varies from one museum to another. In any case, and as mentioned above, it offers a great oppor-tunity to increase, for some, the appeal of a museum’s offering, while increasing accessibility for audiences. Digitisation can go in a number of directions for a museum- whether it is creating virtual tours, digitising collection works online or designing online activations that encourage participation from home. Art Jameel opted to foreground online educational and community initiatives (rather than virtual tours of physical exhibitions, for example) at this time, and put resources into directly supporting artists.

Do you think that museums are under pressure to digitize museum art?

Whereas before the Corona pandemic, any pressure to digitise art was more linked to preservation and documentation efforts, the current global situation did spark an acceleration of digitisation plans as many museums sought to move the exhibition-viewing experience from the physical to the digital realm.

Do you see the digitization of museums as an opportunity or a threat for art and artists?

Digitisation definitely offers an opportunity for artists – albeit a potentially challenging one for those with little to no prior experience in the digital sphere – to produce art that is not only more suited to the digital realm but also more reflective of the current era, turning the current realities into contemplative work that stimu-lates discourse and maybe even helps inspire positive change.

Do digital images do justice to art and the artist?

We believe that works made for a physical realm should be experienced primarily in person - the digital representation of those works can help build awareness of the artist’s practice and aid understanding of their work, but doesn’t represent the work as such. Digital art is another matter - this is work created to be experienced digi-tally.

On a scale of 1 - 10, how high was your level of digitization before Corona?

3

How high is your level of digitization now?

7

How did your already existing digital offers help you through the Corona crisis and - if necessary - the resulting closure of museums?

The team was able to shift focus to, and increasingly rely on, the Jameel’s pre-existing website, social media channels and press relations to communicate updates and engage with audiences while providing new and exciting digital content for audiences of all ages and background.

Have you taken the Corona phase as an opportunity to further expand your digital offers?

Yes.

Did you have to acquire personnel for your digital presence during Corona, were these positions already occupied or did you entrust employees from other areas of responsibility with this task during the lockdown?

To grow digital presence during Corona, the Jameel relied on a combination of positions already occupied, employees from other areas of responsibility and temporary freelance support to add elements to the website that facilitate additional embedding of media content.

In the case of new acquisitions or restructuring: how much time did you need for this conversion?

With a flexible and dynamic team and work environment in place, the shift happened at quite a quick rate. Early planning and preparedness for a potential closure in advance also helped make this transition that much easier on team mem-bers who were dedicated to making the best of an unprecedented and uncertain situation.

How many employees were working in the field of digital appearance before the Corona pandemic and how many are there now?

Previously, 4 members spearheaded the Jameel’s digital presence, which is now handled primarily by 6 employees, with the continued support of the rest of the team.

How are your online offers accepted so far?

Responses to the Jameel’s online efforts have been incredibly positive, proving that there’s not only a rapidly growing demand for online content, but that people are willing and happy to experience arts and culture in different formats within and outside of museums. Successful events that were well-received include a virtual meditation session around an art work, an online festival that brought together online workshops, short films and performances and an e-book for children on cop-ing with the Corona pandemic.

Have you noticed - since the outbreak of Corona and a possible lockdown - an in-creased interest in your institution's digital services? For example, has the number of followers on social media increased, or have you noticed an extraordinarily high number of visitors to your website?

Absolutely. We have been releasing digital resources daily, giving at-home audi-ences the opportunity to get to know artists and deep-dive into exhibitions, programmes, Jameel Library and more. As a result, our online community has grown and we have witnessed an exponential increase in our online engagement across our social media channels and website.

Which of your digital offers are you particularly proud of?

Jameel Expanded was a series of artist spotlights, including deep-dives into artists’ practices and providing audiences with easy access to a multitude of relevant resources.

Our digital resources also included fun interactive learning kits for stuck-at-home kids; free-to-download e-books; new open calls and opportunities for artists; explorations of our online library catalogues, and more!

Jaddaf Aloud Online was a great example of pivoting programming that was meant to be held during Ramadan into an online programme that promoted the support of creatives from the UAE, local restaurants, and provided content for audiences during lockdown.

If a reopening was already possible:

How did you prepare for the reopening? What are the essential precautions (protection of staff and visitors, hygiene) that had to be ensured?

Preparations for the reopening started just as soon as the lockdown did; the team was aware that circumstances and regulations were changing frequently and rapidly, so the rules for the museum had to fall in line with government regulations and with best museum practices. . Best-case and worst-case scenarios were mapped out along with the challenges and opportunities they would present. Staffing, operational procedures and communications plans were laid out to relay new norms.

A key aspect of this entire process was transparency; virtual weekly staff meetings kept the team informed so that everyone understood that health and safety was the Jameel’s number one concern and priority while keeping the team connected, checking on general morale and also planning toward a gradual return to working together under the new normal.

As it became evident that restrictions were loosening up, reopening staff rosters were put together, limiting the time staff spent at the Jameel as well as interacting with one another, maximum capacities were calculated, signage, stickers and comms packages were produced and installed, and protective gear and equipment were purchased and set up. During the closure of Jameel Arts Centre, which was just over 2 months, continuously sanitised, maintained and disinfected to protect essential workers, the artwork and anticipated staff and visitors.

Do you have visitor restrictions and if so, what does this mean for your institution?

Yes, the museum is operating at a reduced capacity in terms of visitors to ensure that social distancing measures can be adhered to. Social distancing means that third party events cannot take place at this time, which, along with the Art Jameel Shop provides are the only streams of income to support Art Jameel’s exhibitions and programmes.

How has the number of visitors changed since the reopening? Have you noticed an increased interest in your museum or have visitor numbers declined?

Daily visitors numbers are comparable with this time last year, which we are pleased with, considering that Dubai’s tourism industry has effectively closed -- i.e. we are seeing a pick-up in local visitors, plus of course a huge boost to online visi-tors and level of engagement. We were surprised at how quickly visitors were willing to resume visiting the Jameel Arts Centre, considering the long period of lockdown.

Do you notice the lack of tourists due to travel restrictions?

Yes, but in recent weeks we have been seeing some tourists begin to come back, as flights into the country open up.

How many of your visitors normally are tourists (in percent)?

c. 30%

When would you like to resume your program such as guided tours?

The decision to resume public programmes and tours lies primarily with the government and depends on the global and local circumstances; While the team at the Jameel is eager to resume operations at full capacity, the health, safety and comfort levels of the Jameel community, including employees and visitors, remains the top priority. In other words, tours and programmes will resume when:

a) the government allows groups to congregate b) it is deemed safe and comfortable for staff and visitors

This will, like the Jameel’s reopening, most likely be a gradual process.

Curation and exhibition planning

Are there any organizational possibilities to extend or postpone exhibitions that have been cancelled or shortened and does this lead to difficulties, if so, what difficulties?

Given that the closure prevented visitors from seeing current exhibitions, the Art Jameel team worked swiftly with lenders and partner institutions to lengthen their duration. This extension will allow for more families to visit, and if school trips are permitted, for schools to come on guided tours. Such calendar shifts are difficult because they have legal and budgetary implications.

Due to popular demand, renowned Iraqi-American artist Michael Rakowitz ’s first major solo exhibition in Asia and the Middle East is extended through November 22, 2020. ‘Michael Rakowitz’ takes over levels 1 and 2 of Jameel Arts Centre with eight major installations made over the last two decades

Were plans for new exhibitions hindered or made more difficult due to the current situation? And if so, how are you dealing with this?

The new exhibitions in 2020 were all based on collection works, so we haven’t yet had to face challenges with shipping, increased insurance costs, difficulty of flying in curators and artists, for example. Our next new exhibition opens in December, so we are monitoring the situation.

Increasing digitalization also opens up new possibilities for curators, such as exhibitions in virtual space. To what extent will these new mediums be considered for your institution in the future?

This is true, and the Jameel’s response to these new opportunities is best displayed in the below text extracted from the Jameel’s website :

Art Jameel Commissions plays a central role in Jameel Arts Centre’s programming, and aims to embrace the institution’s aims to be a multidisciplinary, exploratory space dedicated to contemporary artists, writers and researchers from across the Middle East and beyond, and to welcome a broad local, regional and international audience. In 2017, Art Jameel launched a commissioning programme anchored at Jameel Arts Centre in Dubai, UAE. The programme was planned to run in a 3-year cycle, focusing on Sculpture (2018); Arts Writing and Research (2019); and Drawing and Painting (2020). With 2020 proving to be a year of exceptional circumstance, the programme has been adjusted and ex-panded to include a new iteration—Art Jameel Commissions: Digital. (The drawing and painting commission will move to 2021-2022.)

The open call closed on June 17, 2020, and the commissioning process has been initiated. As previously mentioned, the Jameel prides itself on being a dynamic and flexible institution that aims to support artists and the creative community, and as providing virtual spaces for exhibitions can help achieve this goal, it is definitely something the Jameel will continue to consider and incorporate.

Does the Corona crisis affect the purchase of new artworks in your institution?

N/A as the Jameel is not a commercial gallery.

Staff

How many people are currently employed at your museum?

26 employees, 24 essential workers (facilities and security teams)

Was your institution forced to terminate any employees or implement short-time work due to the difficult situation for museums?

No

How did you deal with employees who can not work from their home office (e.g. security staff, cashiers etc.)?

The only staff that had to work at the Jameel were essential workers: The facilities and security teams. They were also scheduled to work in smaller teams, on a rotational basis so that safe distances could be maintained. As mentioned above, the Jameel was continuously disinfected and cleaned to ensure they were kept safe, and they were provided with PPE.

Did you maintain employment relationships with freelancers during Corona?

Yes, especially during the development and launch of the Jaddaf Aloud Online programme, which was aimed to help promote and support independent artists, freelancers, small and local businesses. Art Jameel prioritised preexisting agreements with freelancers to ensure their income was not compromised.

Thank you for participating in this questionnaire!

Anhang 11: District Six Museum, Cape Town

General questions on the current situation

Has your institution been forced to close due to the Corona pandemic and if so, since when?

As per our government’s regulations, we have been closed since 26 March 2020. We closed 2 weeks earlier, shortly after the WHO declared a pandemic, as we had a high volume of international visitors.

If a closure was necessary: have you already been allowed to reopen your museum?

We can re-open, once approved by our national Department of Sports, Arts and Culture. We could apply for re-opening from 30 June 2020.

For how long was your museum closed in total?

Between 18 March - 6 August, but we are not yet receiving the public. Staff will be allowed to return to work.

If you are not open yet: do you know when you will be allowed to reopen?

In the next week

What problems does the current situation pose for museums?

1. Experiencing the loss of revenue that helped with operational expenses 2. Experiencing a loss of contact with an older District Six Community as part of our storytelling, education and community engagement programmes.

What opportunities do you see for your museum, or for museums in general, in the current situation?

1. Reimagining the connection we have with our community – the challenges of conducting interviews, enagaging in workshop programs in an online space. 2. Understanding what critical pedagogy looks like in an online space 3. Using the opprtunity to reach local visitors who do not necessarily have a connection to District Six

Digital Museums

What role does digitization play for the museums in general?

Allows for access for a range of audiences, not only researchers

Do you think that museums are under pressure to digitize museum art?

(In our case, not art, but general archival collections) Yes, they are – and at times this is useful for researchers /students, but must be done in a way that those represented by these collections, feel that their information is not just being exploited for use by others.

Do you see the digitization of museums as an opportunity or a threat for art and artists?

If done in collaboration and with permission from artists and communities – yes, an opportunity.

Do digital images do justice to art and the artist?

n/a

On a scale of 1 - 10, how high was your level of digitization before Corona?

5 - Not high – we digitised as needed for requests, workshops, exhibitions, but did so consistently.

How high is your level of digitization now?

As above

How did your already existing digital offers help you through the Corona crisis and - if necessary - the resulting closure of museums?

We were not able to provide digital access during the lock down

Have you taken the Corona phase as an opportunity to further expand your digital offers?

Before the pandemic, we had received funding for this purpose, but the lock down altered our plans temporarily.

Did you have to acquire personnel for your digital presence during Corona, were these positions already occupied or did you entrust employees from other areas of responsibility with this task during the lockdown?

We did not.

In the case of new acquisitions or restructuring: how much time did you need for this conversion?

We have a digitisation plan that will take place over three years

How many employees were working in the field of digital appearance before the Corona pandemic and how many are there now?

None. In future, x3 focused people, in collaboration with x2 other archival staff members.

How are your online offers accepted so far?

We have not done these yet.

Have you noticed - since the outbreak of Corona and a possible lockdown - an in-creased interest in your institutions digital services? For example, has the number of followers on social media increased, or have you noticed an extraordinarily high number of visitors to your website?

There has been a marked increase in or Facebook group, but we have not palced any digital programmes or collections online

Which of your digital offers are you particularly proud of?

n/a

If a reopening was already possible:

How did you prepare for the reopening?

We have an operational plan to deal with public health concerns and to ensure staff wellbeing. We have onlien programmign planned for the next half of the year.

What are the essential precautions (protection of staff and visitors, hygiene) that had to be ensured?

As above: setting out PPE measures, social distancing, reduced working hours and cleaning schedules.

Do you have visitor restrictions and if so, what does this mean for your institution?

We are limited to 50 people in our building at any given time, but we will reduce this to 20 as our main museum space is relatively small.

How has the number of visitors changed since the reopening? Have you noticed an increased interest in your museum or have visitor numbers declined?

We will not initially be open to the public, and we will accomodate bookings as requested, so will monitor this from August onwards.

Do you notice the lack of tourists due to travel restrictions?

South Africa has been severely impacted by this.

How many of your visitors normally are tourists (in percent)?

90%

When would you like to resume your program such as guided tours?

September onwards, if conditions allow.

If a reopening was not yet possible:

How do you and your staff prepare for the reopening?

As above

What precautions do you need to take before reopening?

As above

What measures and arrangements will be necessary after reopening?

As above

How do you estimate the number of visitors after reopening?

We base our estimates on travel retsrictions – international travel restrictions are still in place.

How many tourists visit your institution normally?

See attached information.

Will the missing tourists cause a financial deficit due to the current travel restrictions?

Yes, they will.

Staff

How many people are currently employed at your museum?

14

Was your institution forced to terminate any employees or implement short-time work due to the difficult situation for museums?

We will implement short-time

How did you deal with employees who can not work from their home office (e.g. security staff, cashiers etc.)?

We applied to the state for temporary relief through unemployment insurance.

Did you maintain employment relationships with freelancers during Corona?

We were not able to.

Financial situation

Can you already make statements about financial losses?

Yes, we can.

Do these have an impact on planned projects?

More an impact on operational expenses - and an impact on availability of staff

Has your institution received state support?

Yes, through unemployment insurance.

Has there recently been relevant financial support from private individuals?

Not significant

Has this support increased or decreased since Corona?

It has remained the same

Do you have support associations and if so, are they already noticeable developments in membership figures?

n/a

Thank you for participating in this questionnaire!

Anhang 12: Museu Imperial, Petrópolis

General questions on the current situation

Has your institution been forced to close due to the Corona pandemic and if so, since when?

Yes. Since March 14th.

If a closure was necessary: have you already been allowed to reopen your museum?

Not yet. We are waiting for permission from our Health Organization.

For how long was your museum closed in total?

We still are.

If you are not open yet: do you know when you will be allowed to reopen?

Not yet.

What problems does the current situation pose for museums?

Lack of revenue e dificulties on preserving our collection.

What opportunities do you see for your museum, or for museums in general, in the current situation?

Reinvent ourselves by creating virtual projects seeking out for new public

Digital Museums

What role does digitization play for the museums in general?

Primordial! It creates oportunity for propagating, making available and socialize our collection. Right now, Museu Imperial developes a project of digitalization and scanning our collection to make it available online. Anyone who wants can access it by the link below: https://museuimperial.museus.gov.br.

Do you think that museums are under pressure to digitize museum art?

Pressure? I don´t think so. What we have is a huge need to dialog and comunicate with our public, which is accomplished by digitalization.

Do you see the digitization of museums as an opportunity or a threat for art and artists?

Always an opportunity. In continental coutry as Brazil, being able to spread our collection for all the brazilian people makes us closer one to another.

Do digital images do justice to art and the artist?

Yes. If the is done with competence and respect.

On a scale of 1 - 10, how high was your level of digitization before Corona?

1

How high is your level of digitization now?

Basically the same, we are still in quarentine but the digitalization project mentioned before, DAMI, is still running.

How did your already existing digital offers help you through the Corona crisis and - if necessary - the resulting closure of museums?

The possibility to make available our collection in times that the entire brazilian population looks for entertainment and information is very significant.

Have you taken the Corona phase as an opportunity to further expand your digital offers?

Yes. For example by doing lives, videos, Tiktok’s, etc.

Did you have to acquire personnel for your digital presence during Corona, were these positions already occupied or did you entrust employees from other areas of responsibility with this task during the lockdown?

The positions were already occupied.

In the case of new acquisitions or restructuring: how much time did you need for this conversion?

No need of any acquisition os restructuring.

How many employees were working in the field of digital appearance before the Corona pandemic and how many are there now?

5 employees before and the same 5 now.

How are your online offers accepted so far?

Always with great acception and useful to all of ours researchers.

Have you noticed - since the outbreak of Corona and a possible lockdown - an in-creased interest in your institutions digital services? For example, has the number of followers on social media increased, or have you noticed an extraordinarily high number of visitors to your website?

Yes, very much.

Which of your digital offers are you particularly proud of?

Of our project of digitalization mentioned earlier, DAMI

If a reopening was already possible:

How did you prepare for the reopening?

We created a work group to establish rules and sanitary boundaries.

What are the essential precautions (protection of staff and visitors, hygiene) that had to be ensured?

Protect the staff and the visitors by following the guidance of our Heath Organization.

Do you have visitor restrictions and if so, what does this mean for your institution?

Yes. The restrictions of the sanitary protocol.

How has the number of visitors changed since the reopening? Have you noticed an increased interest in your museum or have visitor numbers declined?

We are still closed.

Do you notice the lack of tourists due to travel restrictions?

Brazil is still in quarentine.

How many of your visitors normally are tourists (in percent)?

70%

When would you like to resume your program such as guided tours?

We still don´t have reopening prevision.

If a reopening was not yet possible:

How do you and your staff prepare for the reopening?

By creating a sanitary protocol.

What precautions do you need to take before reopening?

Museum desinfection.

What measures and arrangements will be necessary after reopening?

n/a

How do you estimate the number of visitors after reopening?

About 150 people a day.

How many tourists visit your institution normally?

About 1300 people a day.

Will the missing tourists cause a financial deficit due to the current travel restrictions?

For sure!

If your museum did not have to close at all:

Did you have to take precautions to protect staff and visitors?

Of course

If so, what precautions were taken?

Sanitary boundries by following the WHO recomendations.

Has the number of visitors changed during the Corona Pandemic? For example were there particularly many or very few visitors?

n/a

Did you notice any other changes during the corona phase (visitors, staff etc.)?

n/a

Curation and exhibition planning

Are there any organizational possibilities to extend or postpone exhibitions that have been cancelled or shortened and does this lead to difficulties, if so, what difficulties?

Yes. We already have extended and postponed exhibitions. No difficulties.

Were plans for new exhibitions hindered or made more difficult due to the current situation? And if so, how are you dealing with this?

Yes. By transforming our presential activities, in virtual exhibitions.

Increasing digitalization also opens up new possibilities for curators, such as exhibitions in virtual space. To what extent will these new mediums be considered for your institution in the future?

We found out a new method to expose our collections. No doubt the future of the museums is going to be virtual

Does the Corona crisis affect the purchase of new artworks in your institution?

Yes. Consequence of the decrease of your revenue.

Staff

How many people are currently employed at your museum?

About 200 people

Was your institution forced to terminate any employees or implement short-time work due to the difficult situation for museums?

We didn´t termined but we alterated some contracts by implementing short-time work for example.

How did you deal with employees who can not work from their home office (e.g. security staff, cashiers etc.)?

They kept working but following the security protocol and some did short-time work

Did you maintain employment relationships with freelancers during Corona?

No.

Financial situation

Can you already make statements about financial losses?

We are still closed so we can´t state our total loss yet but it was big for sure!

Do these have an impact on planned projects?

It will certainly have. With financial losses our perspective for the future is compromised

Has your institution received state support?

Yes. We are a Federal institution.

Has there recently been relevant financial support from private individuals?

We are establishing some partenership with brazilian companies

Has this support increased or decreased since Corona?

It remains the same

Do you have support associations and if so, are they already noticeable developments in membership figures?

Yes. We have an associantion called “Sociedade de Amigos do Museu Imperial“ (Imperial Museum Friends Society, in english) that helps and support us. They are already noticeable and have lots of membership figures

Thank you for participating in this questionnaire!

Anhang 13: National Museum of Natural History, Smithsonian Institution, Washington

General questions on the current situation

Has your institution been forced to close due to the Corona pandemic and if so, since when?

Yes

If a closure was necessary: have you already been allowed to reopen your museum?

Not yet

For how long was your museum closed in total?

Since March 14th

If you are not open yet: do you know when you will be allowed to reopen?

Not yet

What problems does the current situation pose for museums?

Financial losses from tourism.

What opportunities do you see for your museum, or for museums in general, in the current situation?

Enhancing our Virutal tour and online programs.

Digital Museums

What role does digitization play for the museums in general?

Reaching out to more people through our website.

Do you think that museums are under pressure to digitize museum art?

Yes

Do you see the digitization of museums as an opportunity or a threat for art and artists?

It’s an opportunity.

Do digital images do justice to art and the artist?

Not really, maybe it takes away from the art.

On a scale of 1 - 10, how high was your level of digitization before Corona?

8

How high is your level of digitization now?

10

How did your already existing digital offers help you through the Corona crisis and - if necessary - the resulting closure of museums?

It help me keep in touch with visitors online and also getting more experience with digital educational programs.

Have you taken the Corona phase as an opportunity to further expand your digital offers?

Yes.

Did you have to acquire personnel for your digital presence during Corona, were these positions already occupied or did you entrust employees from other areas of responsibility with this task during the lockdown?

No I did not.

In the case of new acquisitions or restructuring: how much time did you need for this conversion?

Not too long.

How many employees were working in the field of digital appearance before the Corona pandemic and how many are there now?

Same staff before and now even more with digtial programing.

How are your online offers accepted so far?

They have been greater then expected.

Have you noticed - since the outbreak of Corona and a possible lockdown - an increased interest in your institutions digital services? For example, has the number of followers on social media increased, or have you noticed an extraordinarily high number of visitors to your website?

Our digital visitors numbers have exploded beyond anything we have ever seen before.

Which of your digital offers are you particularly proud of?

The Virtual Tour and our educational programing for the public.

If a reopening was already possible:

How did you prepare for the reopening?

Covid19 online training and webinars for staff to take the proper precautions.

What are the essential precautions (protection of staff and visitors, hygiene) that had to be ensured?

Washing of hands and focusing on the new normal.

Do you have visitor restrictions and if so, what does this mean for your institution?

We have to limit the number of visitors who do visit each day when we do start to reopen.

How has the number of visitors changed since the reopening? Have you noticed an increased interest in your museum or have visitor numbers declined?

We don’t know yet.

Do you notice the lack of tourists due to travel restrictions?

Yes

How many of your visitors normally are tourists (in percent)?

Maybe 70%

When would you like to resume your program such as guided tours?

Not for a long time.

If a reopening was not yet possible:

How do you and your staff prepare for the reopening?

We will have more training to prepare.

What precautions do you need to take before reopening?

Having enough cleaning supplies.

What measures and arrangements will be necessary after reopening? Maybe timed ticketing.

How do you estimate the number of visitors after reopening?

It maybe busy at first but could slow down cause people are scared.

How many tourists visit your institution normally?

Thousands or close to millions before Corona.

Will the missing tourists cause a financial deficit due to the current travel restrictions?

Yes of course.

If your museum did not have to close at all:

Did you have to take precautions to protect staff and visitors?

Yes

If so, what precautions were taken?

Limit the amount of staff working the same times.

Has the number of visitors changed during the Corona Pandemic? For example were there particularly many or very few visitors?

Not sure.

Did you notice any other changes during the corona phase (visitors, staff etc.)?

Less visitors and staff.

Curation and exhibition planning

Are there any organizational possibilities to extend or postpone exhibitions that have been cancelled or shortened and does this lead to difficulties, if so, what difficulties?

Nothing will be postoned or extended.

Were plans for new exhibitions hindered or made more difficult due to the current situation? And if so, how are you dealing with this?

Our Beauty Rich and Rare exhibit is an inperson experience and won‘t be the same online and it will come down soon.

Increasing digitalization also opens up new possibilities for curators, such as exhibitions in virtual space. To what extent will these new mediums be considered for your institution in the future?

Probably something permanet.

Does the Corona crisis affect the purchase of new artworks in your institution?

Not really.

Staff

How many people are currently employed at your museum?

So many don’t know the exact number.

Was your institution forced to terminate any employees or implement short-time work due to the difficult situation for museums?

I believe some contractors yes.

How did you deal with employees who can not work from their home office (e.g. security staff, cashiers etc.)?

It’s hard and sad.

Did you maintain employment relationships with freelancers during Corona?

Keeping in touch.

Financial situation

Can you already make statements about financial losses?

We do have some losses

Do these have an impact on planned projects?

Not that I know

Has your institution received state support?

We are already government funded

Has there recently been relevant financial support from private individuals?

There may have been some donor help.

Has this support increased or decreased since Corona?

Increased a bit.

Do you have support associations and if so, are they already noticeable developments in membership figures?

Not sure.

Thank you for participating in this questionnaire!


  1. Mein Dank gilt Prof. Dr. Birte Kleine-Benne für die fachliche Zusammenarbeit, Sophie Bauer, Jasmin Goy und vor allem Mirella Kleindienst, die dieses Projekt gemeinsam mit mir starteten sowie Penelope Poetis für ihren stets fachlichen Rat. ↩︎

  2. Pinakotheken: https://www.instagram.com/pinakotheken, 13.03.2020. ↩︎

  3. Weltgesundheitsorganisation: WHO erklärt COVID-19-Ausbruch zur Pandemie, März 2020, https://www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/coronavirus-covid-19/news/news/2020/3/who-announces-covid-19-outbreak-a-pandemic. Letzter Zugriff: 21.01.2021. ↩︎

  4. https://www.pinakothek-der-moderne.de. Letzter Zugriff: 08.06.2020. ↩︎

  5. International Council of Museums: Report. Museums, museum professionals and COVID-19, Mai 2020, S. 2, https://icom.museum/wp-content/uploads/2020/05/Report-Museums-and-COVID-19.pdf. Letzter Zugriff: 21.01.2021. ↩︎

  6. Julia Halperin / Javier Pes: ‚This Is the Biggest Challenge We’ve Faced Since the War‘: How the Coro-navirus Crisis Is Exposing the Precarious Position of Museums Worldwide, in: artnet, 26.03.2020, https://news.artnet.com/art-world/museums-coronavirus-crisis-1815993. Letzter Zugriff: 24.06.2020. ↩︎

  7. Network of European Museum Organisations: Survey on the impact of the COVID-19 situation on museums in Europe, Mai 2020, S. 1, https://www.ne-mo.org/fileadmin/Dateien/public/NEMO_documents/NEMO_COVID19_Report_12.05.2020.pdf. Letzter Zugriff: 21.01.2021. ↩︎

  8. Ebd., S. 4. ↩︎

  9. Der erste Lockdown fand in Deutschland ab 23. März 2020 mit Lockerungen im April und Mai statt: https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland#1._Lockdown_ab_23._März_2020 [Abruf: 19.01.2021]. ↩︎

  10. E-Mail vom Rijksmuseum Amsterdam an Panoria Poetis, 30.06.2020, 15:10 Uhr. ↩︎

  11. E-Mail vom Stadtmuseum München an Panoria Poetis, 05.08.2020, 15:35 Uhr. ↩︎

  12. E-Mail vom Alaska State Museum Sitka an Panoria Poetis, 16.07.2020, 00:40 Uhr. ↩︎

  13. Ebd. ↩︎

  14. E-Mail vom British Museum London an Panoria Poetis, 29.06.2020, 20:00 Uhr. ↩︎

  15. Network of European Museum Organisations: Final report. Digitiation and IPR in European Museums, Juli 2020, S. 2, https://www.ne-mo.org/fileadmin/Dateien/public/Publications/NEMO_Final_Report_Digitisation_and_IPR_in_European_Museums_WG_07.2020.pdf. Letzter Zugriff: 21.01.2021. ↩︎

  16. Albertina, Wien: Fragebogen (Anhang 9). ↩︎

  17. Art Jameel, Dubai: Fragebogen (Anhang 10). ↩︎

  18. Vgl. https://naturalhistory.si.edu↩︎

  19. Art Jameel, Dubai: Fragebogen (Anhang 10). ↩︎

  20. Vgl. https://artjameel.org↩︎

  21. Vgl. https://museuimperial.museus.gov.br↩︎

  22. Vgl. https://www.districtsix.co.za↩︎

  23. Vgl. https://www.albertina.at↩︎

  24. Albertina, Wien: Fragebogen (Anhang 9). District Six, Cape Town: Fragebogen (Anhang 11). Museu Imperial, Petrópolis: Fragebogen (Anhang 12). ↩︎

  25. Albertina, Wien: Fragebogen (Anhang 9). ↩︎

  26. NEMO Mai 2020 (wie Anm. 7), S. 2f. ↩︎

  27. Museu Imperial, Petrópolis: Fragebogen (Anhang 12). ↩︎

  28. NEMO Mai 2020 (wie Anm. 7), S. 1. ↩︎

  29. American Alliance of Museums: Coronavirus (COVID-19) and museums: impact, innovations and planning for post-crisis, April 2020, https://www.aam-us.org/event/coronavirus-covid-19-and-museums-impact-innovations-and-planning-for-post-crisis/. Letzter Zugriff: 11.08.2020. ↩︎

  30. Museu Imperial, Petrópolis: Fragebogen (Anhang 12). ↩︎

  31. Christine Fuchs: Ich mach dich gesund …: : Kulturelle Bildung und Gesundheitsförderung, in: Kulturelle Bildung Online, https://www.kubi-online.de/artikel/ich-mach-dich-gesund-kulturelle-bildung-gesundheitsfoerderung. Letzter Zugriff: 25.08.2020. ↩︎

  32. NEMO Mai 2020 (wie Anm. 7), S. 1. ↩︎

  33. Pinakothek der Moderne, https://www.pinakothek.de/sammlung/sammlung-moderne-kunst. Letzter Zugriff: 08.06.2020. ↩︎

  34. Bianca Bocatius: Museale Vermittlung mit Social Media. Theorie - Praxis - Perspektiven. Düsseldorf 2015, S. 24. ↩︎

  35. Simon Kemp: Digital 2020: July Global Statshot Report, in: we are social, 20.07.2020, https://wearesocial.com/de/blog/2020/07/alles-was-sie-uber-die-weltweite-digitale-nutzung-im-juli-2020-wissen-mussen. Letzter Zugriff: 12.08.2020. ↩︎

  36. Lena Graefe: Besucherstärkste Kunstmuseen weltweit bis 2019, in: statista, 27.07.2020, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/217825/umfrage/besucherstaerkste-kunstmuseen-weltweit/. Letzter Zugriff: 28.08.2020. ↩︎

  37. Network of European Museums Organisation: NEMO survey on museums and COVID-19: Museums adapt to go online, 22.04.2020, https://www.ne-mo.org/news/article/nemo/nemo-survey-on-museums-and-covid-19-museums-adapt-to-go-online.html?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=93e0478eba398799358829a3cd27bab0. Letzter Zugriff: 18.08.2020. ↩︎

  38. dpa: Uffizien-Chef Schmidt: Corona-Pause bringt Digitalprojekte voran, in: Monopol, 20.04.2020, https://www.monopol-magazin.de/uffizien-chef-schmidt-corona-pause-bringt-digitalprojekte-voran. Letzter Zugriff: 15.08.2020. ↩︎

  39. Hubertus Kohle: Museen digital. Eine Gedächtnisinstitution sucht den Anschluss an die Zukunft. Heidelberg 2018, S. 15. ↩︎

  40. Art Jameel, Dubai: Fragebogen (Anhang 10). ↩︎

  41. National Museum of Natural History, Washington: Fragebogen (Anhang 13). ↩︎

  42. NEMO Mai 2020 (wie Anm. 7), S. 2f. ↩︎

  43. Kohle 2018 (wie Anm. 39), S. 20. ↩︎

  44. Albertina, Wien: Fragebogen (Anhang 9). ↩︎

  45. Kohle 2018 (wie Anm. 39), S. 20. ↩︎

  46. Albertina, Wien: Fragebogen (Anhang 9). ↩︎

  47. Art Jameel, Dubai: Fragebogen (Anhang 10). ↩︎

  48. Museu Imperial, Petrópolis: Fragebogen (Anhang 12). ↩︎

  49. District Six, Cape Town: Fragebogen (Anhang 11). ↩︎

  50. Albertina, Wien: Fragebogen (Anhang 9). ↩︎

  51. National Museum of Natural History, Washington: Fragebogen (Anhang 13). Vgl. auch die Webseite der Ausstellung https://naturalhistory.si.edu/exhibits/beauty-rich-and-rare. Letzter Zugriff: 22.01.2020. ↩︎

  52. Anika Meier: Jahresrückblick 2020. Die Kunstwelt steht mit digitalen Formaten noch am Anfang, in: Monopol, 31.12.2020, https://www.monopol-magazin.de/die-kunstwelt-steht-mit-digitalen-formaten-noch-am-anfang. Letzter Zugriff: 19.01.2021 ↩︎

  53. NEMO Juli 2020 (wie Anm. 15), S. 10. ↩︎

  54. ICOM Mai 2020 (wie Anm. 5), S. 9. ↩︎

  55. District Six, Cape Town: Fragebogen (Anhang 11). ↩︎

  56. Ebd. ↩︎

  57. ICOM Mai 2020 (wie Anm. 5), S. 12. ↩︎

  58. District Six, Cape Town: Fragebogen (Anhang 11). ↩︎

  59. Art Jameel, Dubai: Fragebogen (Anhang 10). ↩︎

  60. Albertina, Wien: Fragebogen (Anhang 9). ↩︎

  61. National Museum of Natural History, Washington: Fragebogen (Anhang 13). ↩︎

Panoria Sophia Poetis

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