Cultural Policy Lab

Das Cultural Policy Lab ist ein interdisziplinäres Reflexions-Format, das ausgehend von dem theaterwissenschaftlichen Master- Forschungsseminar „Institutionelle Ästhetik“ an der LMU München entwickelt wird. Das Cultural Policy Lab verfolgt das Ziel, innerhalb der traditionsreichen Universitätsstruktur einen dynamischen Think- and Do-Tank aufzubauen, in dem die physischen und ideellen Räume der Universität ausgehend von kulturpolitischen Fragen neu gedacht werden.

Wir leisten Pionierarbeit für den Forschungstransfer in den Kunst- und Geisteswissenschaften und gestalten neue Allianzen. In Kooperation mit Partnern aus Kulturverwaltung, Kulturpolitik, Kunst und Wissenschaft entwickeln wir nachhaltige Strategien für die Kultur- und Kreativwirtschaft.

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Projektleitung: Christian Steinau, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Ludwig-Maximilians-Universität München

Kontakt: Ludwig-Maximilians-Universität München, c/o Nachwuchsforschungsgruppe Kreativität und Genie, Edmund-Rumpler-Str. 13b, Raum 176, 80939 München, Germany (c.steinau(at)lmu.de)

Mitarbeit: Johanna Vocht und Christina Kockerd

Design: Studio Lob (www.lob.tf)

Code: Lukas Marstaller (www.bnag.cc)

Copyright: Cultural Policy Lab, 2021

Impressum & Disclaimer

Anschrift: Cultural Policy Lab, c/o Nachwuchsforschungsgruppe Kreativität und Genie, Ludwig-Maximilians-Universität München, Edmund-Rumpler-Str. 13b, Raum 176, 80939 München

E-Mail: info(at)culturalpolicylab.com

Verantwortlich für den Inhalt: Ludwig-Maximilians-Universität München, Christian Steinau, Projektleiter des Cultural Policy Lab

Das Cultural Policy Lab ist ein Forschungs- und Transferprojekt, das im Wintersemester 2019/20 aus dem theaterwissenschaftlichen Master Forschungsseminar Institutionelle Ästhetik an der LMU München entwickelt wird. Es ist keine Einrichtung der LMU München, sondern ein vom Wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Steinau geleitetet Forschungs- und Transferprojekt.

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Inhaltsverzeichnis Index

„Das Kunstsystem im Ausnahmezustand“ – Eine Re-Lektüre

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Der aktuelle, corona-bedingte Ausnahmezustand1 zeigt seine Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft, folglich auch auf „das Kunstsystem“.2 Parallel zum Ausnahmezustand ist wegen des Ausnahmezustandes eine Live-Feldforschung des Kunstsystems möglich, denn durch die entstandenen Dynamiken werden die vorherrschenden Prozesse und Strukturen transparenter und klarer definiert werden können. Dazu können Entwicklungen und Einwirkungen auf die Strukturprozesse, welche durch den Ausnahmezustand in Gang gesetzt werden, beobachtet werden. Dieser Situation in ihren vielfältigen Facetten versuchte das Seminar Everything is live now. Das Kunstsystem im Ausnahmezustand im Sommersemester 2020 im Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München näher zu kommen.3

Um die Erkenntnisprozesse durch den Forschungszusammenhang des Seminars zu dokumentieren, wurde als Abschluss ein Fragenkatalog von 16 Fragen verfasst und in drei aufeinander aufbauende Themenbereiche („Das Kunstsystem“ / „Der Ausnahmezustand“ / Kultur – Gesellschaft) gegliedert (siehe Anhang4). Anhand der Reflexionen der Seminarteilnehmerinnen in Folge des Fragenkatalogs sollte ergründet werden, ob und in welcher Form sich die Ansichten der Teilnehmerinnen auf das „Kunstsystem“ und seine einzelnen Institutionen und Bereiche (Museen, Galerien, Messen, Kunstproduktion etc.) sowie auf dessen Strukturprozesse durch die Auseinandersetzung im Rahmen des Seminars, genau genommen durch den Ausnahmezustand, verändert hätten. Anhand des Fragenkatalogs sollte herausgearbeitet werden, welche Auswirkungen durch den gesellschaftlichen Ausnahmezustand auf „das Kunstsystem“, dessen soziale Strukturen und Teilbereiche wahrgenommen und beobachtet wurden. Dabei sollten auch mögliche Auswirkungen auf die Kultur insgesamt, wie auf andere gesellschaftliche Teilbereiche durch den Ausnahmezustand dargelegt werden, die durch die im Seminar vertieften Denkprozesse und den Austausch der Perspektiven reflektiert werden konnten.5

Themenkomplex 1: „Das Kunstsystem“

Die am Fragenkatalog teilnehmenden Studierenden beschrieben, dass durch die Auseinandersetzung mit dem „Kunstsystem“ neue Einsichten zu dem, was das Kunstsystem überhaupt ist, entwickelt und der Blick auf „das Kunstsystem“ geschärft werden konnten (vgl. Frage 1 im Fragebogen).6 Dabei führten die veränderten Umstände und Bedingungen, verursacht durch den corona-bedingten Ausnahmezustand, zu einer gesteigerten Konzentration „[…] auf die hierdurch eintretenden Dynamiken und Turbulenzen […]“7, welche „live“ beobachtet werden konnten. In der Folge „wurden bisherige Unsichtbarkeiten, Un/-Gerechtigkeiten, Un/-Sicherheiten, Fehleranfälligkeiten […]“8 in den Blick genommen. Es wurde deutlich, dass im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff des „Kunstsystems“ oft nur ungenügend differenziert behandelt wird.9 Die „Diskussionen, Begriffsbildungen und die reflektive Auseinandersetzung mit interdisziplinären Begrifflichkeiten“ im Seminar generierten dabei einen interdisziplinären Umgang mit „dem Kunstsystem“ und eine mehrperspektivische Debatte der Begrifflichkeit des „Kunstsystems“. Hierbei führt eine Studierende die Unterscheidung zwischen dem „Kunst-System“ und der „Kunst-Szene“ an, da beide Begriffe häufig „irreführend“ im täglichen Sprachgebrauch synonym verwendet würden.10 Als System „lässt sich dabei die politische und ökonomische Verankerung der Kunst innerhalb der Gesellschaft strukturierter diskutieren“.11

Durch die Auseinandersetzung mit dem „Kunstsystem“ und dieser Begrifflichkeit wurde deutlich, dass nicht von „dem“ Kunstsystem gesprochen werden kann, da hierdurch ein „Singular, eine Stabilität und eine Ahistorizität“12 suggeriert wird und „[d]ie geopolitischen, historischen, geographischen, geschlechtlichen ... Kontextualitäten […] durch den Artikel ‚das‘ und den Singular verschluckt [werden]“13. „Das Kunstsystem“ lässt sich vielmehr als einen „Komplex“ beschreiben, „welcher aus Vielheiten, das heißt Pluralitäten, besteht“14, und sollte als ein „Netzwerk“ gedacht und behandelt werden. Dabei sind Teilbereiche und Institutionen, wie das Museum, die Kunstproduktion, Galerien, Auktionshäuser und Messen miteinander verwoben und stehen im Austausch miteinander.15 Die „verschiedensten kleinen Komponenten“16, welche „das Kunstsystem“ insgesamt bilden, überschneiden sich, „teils auch (bis zum) Kulturbetrieb“17 und/oder weiteren Systemen, wobei sich die Frage stellt, wo die Grenzen des „Kunstsystems“ liegen und wie sich diese bilden. Durch die Auseinandersetzung mit der Begrifflichkeit „des Kunstsystems“ wurde deutlich, dass bei einer (mündlichen und schriftlichen) Verwendung dieses Begriffes berücksichtigt werden muss, was oder wen dieser nicht genügend einbezieht, ausschließt, übergeht oder marginalisiert18 und dass künftig die „wirksamen Legitimierungs- und Etablierungsprozesse […], ebenso die Ausgrenzungs- und Verwerfungsprozesse“19 stärker betrachtet werden müssen.

Hinsichtlich der Organisation des gesamten „Kunstsystems“ sowie der singulär betrachteten Institutionen und Teilbereiche (Museen, Galerien, Messen, Kunstproduktion etc.) konnte beobachtet werden, wie die einzelnen Systemakteure und ihre Organisation „[…] miteinander verkettet und verzahnt sind, wie sie ineinandergreifen, wie sie einander bedingen, sich hervorbringen, bewirken, stützen, gegenseitig absichern“20. Dabei wurde deutlich, dass im Mittelpunkt aller Teilbereiche und ihrer Aktionen noch immer „das materielle Objekt“21 steht.22

Im „aktuellen“ Kunstsystem beobachten die Teilnehmenden der Befragung durch den Ausnahmezustand einen Wandel der Beziehungen zwischen den einzelnen Teilbereichen, aber auch der „Organisation“ des Kunstsystems: „Bisher wurden immer klare Grenzen zwischen den einzelnen Institutionen des Kunstsystems gezogen. Es ist eine Tendenz zu beobachten, dass diese Grenzen nun öfters durchbrochen werden. Galerien ‚hosten‘ Messen auf ihrer Webseite oder veranstalten Messen in ihren eigenen Räumen. Auktionshäuser stellen Werke von Galerien aus, Galeristen organisieren selbst Diskussionspanel online, der Schaffensprozess von Kunstproduktionen wird gefilmt und von anderen Institutionen gezeigt.“23 Die Grenzen zwischen den Teilbereichen und Systemteilnehmer:innen befinden sich also in Bewegung und werden durchlässiger, während sich das bisher vorherrschende Strukturmuster der Begrenzung zwischen den Institutionen aufzulösen beziehungsweise zu verändern scheint.

Durch die inhaltliche und begriffliche Annäherung an „das Kunstsystem“ wurde deutlich, „dass nicht von ‚der‘ Organisation des gesamten ‚Kunstsystems‘ gesprochen werden kann“24 (vgl. Frage 3 im Fragebogen). Vielmehr handelt es sich um „Praktiken innerhalb eines Geflechts“25, welche miteinander in Verbindungen stehen. Hierdurch wird wiederum ein Pluralismus im Kunstsystem deutlich, wobei die Teilbereiche im Gesamtsystem (wie Museen, Auktionshäuser o. Ä.) einer „innerinstitutionellen“ Organisation unterliegen und in ihrer Zusammenfassung zu einem oder zu „dem“ Kunstsystem differenziert behandelt werden sollten. Hinsichtlich der Organisation des „Kunstsystems“ sowie der einzeln betrachteten Institutionen und Bereiche wurde deutlich, wie intensiv die teilnehmenden Einzelpersonen und ihre Meinungen, Sprachen und Perspektiven, aber auch wie stark die Kunstgeschichte und ihr Apparat in „das Kunstsystem“ und dessen Organisationen verwickelt sind.26

Der Ausnahmezustand machte bisher noch unbemerkte Strukturprozesse des „Kunstsystems“ sichtbar (vgl. Frage 2 im Fragebogen). Der „Einblick in die verschiedenen Akteure des Kunstsystems durch die Seminarteilnehmerinnen, die unterschiedliche Blickwinkel auf und aus dem System haben“27, ließ neue Strukturprozesse des Kunstsystems sowie angrenzender Bereiche sichtbar werden. Im Kontext des ersten Lockdowns28 zeigten sich zum Beispiel „[…] Unsichtbarkeiten, Un-/Gerechtigkeiten, Un/-Sicherheiten, Fehleranfälligkeiten, Un/Fähigkeiten, In-Kompetenzen […]“29 sowie Verhaltensweisen und Richtlinien von Institutionen hinsichtlich Hierarchien, Bezahlungen und Geschäftsinteressen30. Sichtbar wurde dies „durch den in Unsicherheit gesetzten Status Quo“, durch verunsicherte Wahrnehmungen und Perspektiven und hieraus resultierende Durchlässigkeiten.31 Der zeitgleich mit dem Sommersemester 2020 stattfindende corona-bedingte Ausnahmezustand, der Thema des Seminars war, trug dazu bei, vorherrschende Strukturprozesse in den Blick zu nehmen, die „Organisation“ des Kunstsystems und seine Teilbereiche deutlicher zu erfassen und betrachten zu können, wie sich „das Kunstsystem“ im Ausnahmezustand verhält.

Themenkomplex 2: „Der Ausnahmezustand“

Anhand der unter Themenkomplex 2 im Fragenkatalog verfassten Überlegungen sollte betrachtet werden, welche Auswirkungen der Ausnahmezustand auf „das Kunstsystem“ zeigt/e32. Unter anderem wurde dabei der Begriff des Ausnahmezustandes befragt (vgl. Frage 7 im Fragebogen). So stellte sich die Frage, welche Ausnahme wovon durch diesen Begriff beschrieben wird, beziehungsweise von welcher „Norm“ hier ausgegangen wird, um eine Ausnahme zu beschreiben. Es zeigte sich, dass die durch den Begriff Ausnahmezustand beschriebene „Norm“ im Kunstsystem die „bisherigen, prä-pandemischen Abläufe, Prozesse und gewohnten Handlungen“33 sowie die in der Vergangenheit bestehenden Strukturen, Formen und Regeln beschreibt. Dabei scheint der Zustand der „Norm“ unbeweglich, fixiert und in einem „kontrollierten Gleichgewicht“34, wobei die Zuordnungen und Prozesse klar vorgenommen sind, jedoch nicht mehr latent erscheinen und somit ihre Konstruktionsprozesse praktisch außer Beobachtung gestellt, nicht mehr angreifbar und in einem naturalisierten Zustand scheinen.35 Durch die Ausnahmesituation und die erzwungenen Umstrukturierungen in vielen Bereichen des „Kunstsystems“ wurde die bisher vorherrschende „Norm“ kontigent gesetzt. Statt von „der Norm“ wäre im Rahmen eines Kunstsystems, dessen Pluralität bereits betont wurde, besser von verschiedenen „Normen“ einzelner Institutionen, Systemteilnehmer:innen und Teilbereichen zu sprechen.36 Dabei kann für ein zusammengefasstes „Kunstsystem“ keine „allumfassende“, vertretbare Norm bestimmt werden.37 Diesbezüglich wurde die Überlegung angestelllt, ob eine „Norm“ überhaupt eindeutig bestimmt werden könne, da dynamische Prozesse verunmöglichen dürften, Handlungsabläufe, wenngleich sie sich oft ähneln, als „Norm“ bezeichnen zu können.38

In welcher Form setzte die corona-bedingte Ausnahmesituation die bisherigen Regeln des Kunstsystems nun aus oder wie wurden diese verändert (vgl. Frage 6 im Fragebogen)? Einig waren sich die Teilnehmenden der Befragung, dass die Strukturen des „Kunstsystems“ und seiner Teilbereiche „im ersten Moment“ des corona-bedingten Ausnahmezustandes zeitweise ausgesetzt, mindestens „irritiert, dynamisiert, gestört“39 wurden. Einige beobachteten bereits neu entwickelte Regelformen.40 Da kein „aktiver“ Museumsbesuch durch die Ausnahmesituation möglich war, wurde beispielsweise die „klassische“ Funktion des Museums „ausgesetzt“.41 In Folge und als Reaktion auf dieses Aussetzen wurden neue Regeln gebildet, wobei hier bei dem virtuellen oder digitalen Museumsbesuch auch von „innerinstitutionellen“ Strukturprozessen gesprochen werden kann.42 Ob diese neuen Strukturen im weiteren Verlauf des Ausnahmezustandes sowie darüber hinaus beibehalten werden (können), wird zu beobachten sein.43 Bereits jetzt ist schon zu beobachten, dass die kurzzeitig ausgesetzten Regeln des „Kunstsystems“ zu „ihrem Status Quo“44 zurückgekehrt sind,45 die „Fehlbarkeiten und Verletzlichkeiten der Institutionen“ routiniert46 und corona-bedingte Unsicherheiten und Zweifel relativiert wurden.

Hinsichtlich des Ausnahmezustandes und dessen Einfluss auf „das Kunstsystem“ bot sich an, einen Vergleich mit dem Ablauf eines soziologischen Krisenexperimentes herzustellen47 (vgl. Frage 8 im Fragebogen). Durch das Aussetzen bisher vorherrschender Verhaltensweisen im „Kunstsystem“ und seiner Teilbereiche wurden die vor-pandemischen Strukturen, welche sich in der Vergangenheit gefestigt hatten, sichtbar(er).48 Es ist zu beobachten, dass aktuell (Oktober 202049) diese Transparenz durch die wieder eingesetzte Routinierung, Homogenisierung und Generalisierung bereits deutlich abgenommen hat.50 Dabei betont die Ausnahme hier die „Norm“ beziehungsweise die „Normen“ der vorherrschenden strukturellen Formen im „Kunstsystem“ und hilft, die verschiedenen Strukturprozesse zu reflektieren und in ihrer neugewonnenen Transparenz zu betrachten.51 Die Ausnahme zeigt diese gewohnte „Uneinsehbarkeit in die Strukturen, die regulär/normativ vorherrscht“52 und gerade damit handelt es sich um den sogenannten „Normalzustand“.53

Eine Rückkehr „des Kunstsystems“ oder generell des sozialen Gesellschaftssystems zur prä-pandemischen „Norm“ ist nach dem Ausnahmezustand nicht zu erwarten54 (vgl. Frage 9 im Fragebogen). Vielmehr werden sich neue „Normen“, Strukturprozesse, Regeln und auch Ausnahmen durch die sich während der Pandemie herausbildenden Praktiken entwickeln.55 Da Norm auch übersetzt werden könnte mit „Gleichgewicht, Unangegriffenheit, Kontrolle, Etabliertheit, Uneinsehbarkeit“, könnte sich durchaus auch ein sogenannter Normzustand prä-pandemisch einpegeln – sofern nicht, und das wäre abzuwarten, Dynamiken, Turbulenzen und die Ausnahme selbst zur Norm werden sollten.56 Genaue Aussagen dazu werden erst nach einer Impfstoff-Entwicklung und der daraus folgenden Herdenimmunität möglich sein können, da erst dann die corona-bedingte Gefahr und Bedrohung „beendet“ sein dürfte.57

Für förderliche Folgen und Auswirkungen durch den Ausnahmezustand (vgl. Frage 11 im Fragebogen) wurde an erster Stelle die Digitalisierung des Kunstsystems und seiner Teilbereiche genannt.58 Während des akuten Ausnahmezustandes spitzte sich die Notwendigkeit zu, digitale Prozesse und Kommunikationen zu entwickeln oder auszubauen. „Das Digitale“ wurde also gezwungenermaßen Teil der Prozesse im/des Kunstsystems. Digitale Erneuerungen wie Ausstellungs- und Museumsbesuche im virtuellen Raum, Online-Kunstvermittlungsprogramme oder digitale Kunstversteigerungen bieten dabei neue Möglichkeiten, Reichweite und Teilhabe zu erweitern.59 Eine Teilnehmerin führt an, dass durch Online-Kunstverkäufe oder -versteigerungen und Online-Ausstellungen die Preise im Kunstmarkt deutlich transparenter und einsichtiger werden dürften.60

Als weiterer förderlicher Effekt durch den Ausnahmezustand kann dazu die Entwicklung einer erhöhten Solidarität beziehungsweise neuer Solidaritätsformen genannt werden.61 Zwischen den Akteur:innen des Kunstsystems wurden beispielsweise institutionsübergreifende „Kooperationen“ geschlossen, wodurch sich die Teilbereiche dynamisch von „alten“ Grenzen und Zuordnungen trennten.62 Als Beispiel kann die Online-Initiative Platform der Galerie David Zwirner genannt werden: Zur Unterstützung der Kunst-Szene wurden virtuelle Ausstellungsräume geschaffen, welche durch jeweils zwölf noch unbekannte, aufstrebende Galerien, unter anderem aus London und New York (Platform: London und Platform: New York) genutzt werden konnten. Auch weitere Initiativen, wie beispielsweise die Gründung von Art Workers Italia63 sowie die Messe-Ersatz-Plattform Basel by Berlin Ende Juni 2020 zeigten neue Formen der Solidarität und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren des Kunstsystems.

Als eine weitere förderliche Folge des Ausnahmezustandes kann die Einsicht der Systemakteur:innen genannt werden, dass die bisher vorherrschenden, zum Teil ungerechten und auf Prekarisierung angelegten Strukturen im Kunstsystem verändert werden müssen.64 In der Folge könnten künftig strukturelle Anpassungen des Kunstsystems und seiner Teilbereiche an die dynamischen Gesellschaftsprozesse unternommen werden. Möglicherweise wurde sogar eine Annäherung des Kunstsystems an die Gesellschaft durch zumindest partielle Auflösung oder Öffnung der Systemgrenzen möglich.65

Womöglich kann grundsätzlich jede Dynamisierung als förderlich bewertet werden, da durch sie „Normativitäten“ zur Betrachtung gebracht werden können.66 Dadurch werden verfestigte Strukturen und Etablierungen sichtbar(er) – wobei die strukturellen Folgen der Dynamisierung selbst sowohl positiv (wie beispielsweise die genannte Selbsterkenntnis), als auch negativ (wie beispielsweise die Schließung von Kulturhäusern) ausfallen kann.67 Zu welchen Ergebnissen die Dynamisierung der Strukturprozesse führt, ist nicht voraussehbar und gesichert.68

Hinsichtlich der durch den Ausnahmezustand als förderlich verstandenen Entwicklungen im Kunstsystem wurde diskutiert, ob es sich hier um die Verstärkung bereits latenter Prozesse handelt (vgl. Frage 12 im Fragebogen). Dabei werden beispielsweise die Digitalisierungsprozesse als „Fortschritt“ genannt, wobei es sich um den Ausbau eines Prozesses handelt, der schon seit längerer Zeit vollzogen wird oder hätte vollzogen werden müssen. Denn hierbei handelt es sich durchaus um einen Prozess, welcher bereits grundlegend bestand, der jedoch durch politische und ökonomische Prozesse verschleppt69 und nun durch die Ausnahmesituation katalysiert wurde.70 Der corona-bedingte Ausnahmezustand fungierte hier in der Funktion eines Antriebes, wodurch Teilbereiche des Kunstsystems, die in der Vergangenheit auf die digitale Entwicklung eher zurückhaltend reagierten, diese Prozesse aufnahmen oder sich diesen annäherten.71 Institutionen und Akteure des Kunstsystems, die bereits prä-pandemisch ein Interesse an der Digitalisierung zeigten, wurden durch die Ausnahmesituation angeregt, diese weiter auszubauen.72

Weiterhin sollte eingeschätzt werden, ob und in welcher Form sich die Rolle des „Kunstsystems“ verändert, entwickelt, zurückentwickelt, transformiert oder Ähnliches hat und ob diese Entwicklungen in allen Teilbereichen und Institutionen des Kunstsystems stattfanden (vgl. Frage 4 im Fragebogen). Dabei wurde bezweifelt, dass eine Rolle „des Kunstsystems“ prä-pandemisch in statischer und eindeutiger Form bestand.73 Insgesamt existieren hier verschiedene Positionen: Eine Teilnehmerin der Befragung schreibt, dass das Kunstsystems während des Ausnahmezustandes verschiedene Rollen übernimmt. Zum einen lässt sich eine „Opferrolle“ feststellen, da Institutionen wenig von staatlichen Hilfen unterstützt wären/würden und keine klaren Aussagen von Seiten der Politik zum Wiedereröffnungszeitpunkt getätigt worden seien. Die von der Opferrolle im Kunstsystem beeinflussten Mitglieder wurden zum „Prekariat“.74 Zum anderen ist aber auch eine „Retterrolle“ des Kunstsystems festzustellen. Hier zeigen Kultur und Kunst ihre Systemrelevanz, indem ihre Wichtigkeit für das tägliche Leben hervorgehoben wird.75 Die dritte Rolle für „das Kunstsystem“ ist eine „Vorreiter-/Vordenkerrolle“, so entstehen Hygienekonzepte und Überlegungen zur Ent-Globalisierung des Kunstsystems und zur Nachhaltigkeit.76 Diese Rollen treten jedoch nur in einzelnen und bestimmten Teilbereichen und Institutionen des Kunstsystems auf.

Deutlich wurde die Abhängigkeit des Kunstsystems von anderen gesellschaftlichen Systemen, wie dem politischen oder dem wirtschaftlichen System.77 Insbesondere für Teilbereiche wie Messen, Galerien oder Auktionshäuser zeigt sich, dass diese eine stärkere Zugehörigkeit zum „Funktionssystem Wirtschaft“ aufweisen als zum „Kunstsystem“.78 Dadurch wird wiederum deutlich, dass nicht von „geschlossenen Teilfunktionssystemen“, wie „dem Kunstsystem“, „dem Politiksystem“ oder „dem Wirtschaftssystem“ gesprochen werden kann, sondern vielmehr von „Netzwerkprozessen“, die sich aus „verschiedenen Zusammenhängen“ bilden.79

Für den Großteil der Teilnehmenden der Befragung ließ sich keine direkte Rollenverschiebung, -veränderung, -transformation oder Ähnliches beobachten. Vielmehr zeigte sich, dass sich einzelne Strukturmuster innerhalb des Kunstsystems veränderten und sich Interessen, Ideen und Möglichkeiten verschoben.80 Beispielsweise ist eine „Umwandlung“ der Kommunikationsmittel zur Kunstvermittlung zum Digitalen und eine „Gamification“ zu beobachten.81 Insgesamt wurde festgestellt, dass eine Auswirkung des Ausnahmezustandes auf „jegliche Bereiche innerhalb des Kunstsystems“ zu beobachten ist, diese aber nicht deckungsgleich, sondern in unterschiedlicher Intensität auftreten.82 Dabei spielen die prä-pandemischen Ausgangspositionen und Strukturen eine wichtige Rolle: Teilbereiche und Institutionen, die bereits in der Vergangenheit digitale Prozesse praktizierten, mussten diese während der Ausnahmesituation nicht mehr erproben, sondern nur noch vereinzelt anpassen.83 Eine Teilnehmerin der Befragung führte an, dass durch den Ausnahmezustand weniger „neugebildete“ Rollen als vielmehr die „alten“ Rollen des Kunstsystems sichtbar wurden, zum Beispiel, „welche Unternehmen durch ihre festen und alt eingefahrenen Strukturen plötzlich große Schwierigkeiten hatten“ und in welchen Bereichen Veränderung nötig war.84

Es kann zusammengefasst werden, dass durch die Ausnahmesituation „einzelne Prozesse (im Kunstsystem) aus ihrer Latenz befreit und in die Sichtbarkeit verschoben wurden“85. Hierfür ist beispielsweise die Erkenntnis anzuführen, dass wir Menschen an den „Konstruktionsprozessen“ „des Kunstsystems“ aktiv beteiligt und hierin verstrickt sind, wodurch sich „das Kunstsystem“ in der Folge zu „[…] einer Relationalität, also zu einer „In-Beziehung“ auf[…]löst, die kontextuell, dynamisch und temporär verfasst ist“86.

Weiterhin wurde danach gefragt, welche Bilder, Poetiken und Narrative während des Ausnahmezustandes produziert wurden und inwiefern diese die persönliche Sicht auf die Institutionen, wie Museen und Galerien beeinflusst haben (vgl. Frage 5 im Fragebogen). Dabei zeigte sich das Bild des oftmals beschriebenen „[…] Strapazierte(n), Avantgardistische(n), Kämpferische(n), Innovative(n), Bedrohte(n), Revolutionäre(n) der Kunst“87, obwohl in Deutschland durch die staatliche und politische Unterstützung und Sicherheit stabile und schützende Strukturen bestehen, welche Beeinträchtigungen oder Schädigungen abwehren.88 Dazu wurde auch festgestellt, dass in der Öffentlichkeit die Frage der „Systemrelevanz“ von Kunst und Kultur beziehungsweise des gesamten „Kunstsystems“ diskutiert wurde/wird. 89 Es wurde der Eindruck gewonnen, dass insbesondere „KünstlerInnen“ und ihre Arbeit als nicht systemrelevant verstanden werden und ihr Schutz vor Systemrisiken (wie beispielsweise dem Ausnahmezustand und der Schließung kultureller Einrichtungen) nicht gewährleistet wird. Diese durch den Ausnahmezustand in Gang gesetzte Diskussion wird vermutlich in Zukunft im „Kunstsystem“ weiterhin geführt und auch aus politischer Sicht, womöglich hinsichtlich zukünftiger Shutdowns, beachtet werden müssen.

Gleichzeitig wurde auch der Eindruck gewonnen, dass durch den verschärften Notstand einige Akteure im Kunstsystem erkannten, dass sie schon vor der Pandemie an der Existenzgrenze lebten. Hierfür ist insbesondere die Gruppe der Kunstschaffenden anzuführen, da schon vor der Pandemie „Kunst sprichwörtlich ein brotloses Dasein mit sich bringe“90. Während der Ausnahmesituation wurde der „verschärfte Notstand in Deutschland erkannt und diesem mit Hilfspaketen begegnet“. Demnach wurde sich von dem Narrativ des „normalen“ und „zwingend“ „brotlosen KünstlerInnen-Daseins“ gelöst. Allerdings wird gemahnt, dass diese „alten“ Narrative nicht wieder „zur post-pandemischen Realität“91 werden dürften, deshalb müssten auch in weiteren Bereichen des Kunstsystems in Zukunft Absicherungen für Selbstständige und Freiberufler:innen geschaffen werden.92 Dazu wäre in Institutionen, wie beispielsweise in den Museen, eine Umstrukturierung des „Hierarchiegefälles“ notwendig, durch Gehaltsoffenlegungen während des Ausnahmezustandes wurde dies transparent.93

Hinsichtlich der Rolle der Galerien als Teilbereich des Kunstsystems wurde während des Ausnahmezustandes eine Schwerpunktverschiebung von der Fokussierung auf das Kunstwerk oder auf Ausstellungen hin zu den Kunstproduzierenden deutlich. Während der Pandemie standen im digitalen Kommunikationsrahmen nun Interviews, Fotos und vor allem Aufnahmen aus den Studios und Ateliers im Fokus, wobei die virtuellen Galeriebesucher:innen nun einen Blick „hinter die Kulissen“, in den Prozess der Kunstproduktion gewinnen konnten.94 Auffallend war, dass sich die Galerist:innen selber in den digitalen Produktionen und Online-Formaten weitestgehend zurücknehmen/nahmen.95

Die während des Ausnahmezustandes produzierten Bilder, Poetiken und Narrative beeinflussten dabei die Sicht der Teilnehmenden der Befragung auf das Museum, Galerien etc. insofern, dass durch die Dynamisierung der Strukturprozesse und gebrochenen Perspektiven die Fehlbarkeiten und Verletzlichkeiten der Institutionen sichtbar wurden.96 Diese wurden jedoch nach kurzer Zeit durch Routinen wieder „eingefangen“.97

Themenkomplex 3: Kultur – Gesellschaft

Der Fragenkatalog forderte in Themenkomplex 3, Beobachtungen zur gesamten Gesellschaft und zur Kultur im Ausnahmezustand darzulegen. Es sollte beobachtet werden, wie sich der Wert von Kultur und das gesellschaftliche Interesse an Kultur insgesamt durch den Ausnahmezustand verändert oder verändert hat (vgl. Frage 14 im Fragebogen).

Es wurde darauf hingewiesen, dass bei dieser Befragung zu beachten ist, dass der Ausnahmezustand, sowie dessen Auswirkungen auf das Kunstsystem unterschiedlich definiert wird. So sind Unterschiede in der Wahrnehmung der Veränderung des Wertes von Kultur zu vermuten und zwar in Abhängigkeit davon, wie „wertvoll“ Kultur prä-pandemisch durch die Einzelpersonen wahrgenommen wurde.98 Da aufgrund ihrer Teilnahme am System die Teilnehmenden der Befragung vermutlich ein ausgeprägtes Interesse an Kultur haben, zeigte sich in den Antworten zum Großteil, dass eine Wertsteigerung der Kultur wahrgenommen wurde.99 Dabei trugen insbesondere die Online-Formate zu einem gesteigerten Interesse an Kultur bei, da nun durch die erweiterte „digitale Infrastruktur“100 nicht mehr verhindert wurde, auch an Programmen von Museen und Galerien aus anderen Städten und Ländern teilzunehmen.101 Die wirtschaftliche Bedrohung des kulturellen Bereiches und die Diskussionen über finanzielle Nothilfen für Künstler:innen führe zu der Dringlichkeit, Kunst und Kultur zu fördern – auch wenn kein gesellschaftlicher Ausnahmezustand ihre Situation verschärft.102 Eine Teilnehmerin der Befragung führte an, dass Kultur während der Ausnahmesituation als Antagonist zu psychischem Stress wahrgenommen wurde, um der Realität zu entfliehen.103

Zum Teil wurde aber auch der Eindruck gewonnen, dass sich das Interesse an Kultur und der Wert von Kultur in der Gesellschaft nicht verändert hat oder sich sogar eine Verringerung zeigt. Dabei folgt letztere Annahme der Beobachtung, dass kulturelle Angebote während der Ausnahmesituation weniger wahrgenommen werden/wurden.104 So besteht mitunter bereits eine „Zoom-Fatigue im Blick auf digitale Formate“.105 Auch nach der Wiedereröffnung der Institutionen überlegten sich viele, ob sie, um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, kulturelle Institutionen oder Veranstaltungen besuchen oder empfinden die vorgegebene Maskenpflicht als lästig.106 Vermutlich handelt es sich hierbei jedoch um Personengruppen, welche grundsätzlich weniger mit Kultur zu tun haben.107 Insgesamt lassen sich also sowohl Steigerungen als auch Verringerungen als auch ein Gleichbleiben des Wertes und gesellschaftlichen Interesses an Kultur durch die Ausnahmesituation beobachten, wobei sich diese Entwicklungen immer wieder verändern können und stark von dem individuellen Grundinteresse für kulturelle Inhalte abhängt. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass Kultur als ein sich in Bewegung befindlicher „Prozess“ verstanden werden muss, der „Ambivalenzen und Empathien hervorbringt“. Kunst und Kultur sind ein Ort „demokratischer Willensbildung“ und daher als systemrelevant zu verstehen.108

Außerdem wurde danach gefragt, welche Einbußen im Kulturbereich insgesamt durch den Ausnahmezustand beobachtet werden können (vgl. Frage 13 im Fragebogen). Die Antworten ergaben, dass in einigen gesellschaftlichen Bereichen Einbußen durch die Ausnahmesituation zu vermuten sind, wobei die Einbußen im wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereich besonders betont wurden.109 Hier ist auch eine Durchlässigkeit der Einbußen der gesellschaftlichen Bereiche untereinander zu erkennen. So beeinflussen beispielsweise die wirtschaftlichen Einbußen die Entstehung sozialer oder kultureller Einbußen und umgekehrt. Eine genaue Nennung der gesellschaftlichen Einbußen ist dabei zum aktuellen, frühen Zeitpunkt nicht möglich.110

Im Hinblick auf die „Gesamtgesellschaft“ wurde gefragt, ob die durch den Ausnahmezustand hervorgerufene Entwicklungen, die in „dem Kunstsystem“ augenfällig werden, auch in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen, etwa der Wirtschaft oder der Wissenschaft beobachtbar werden (vgl. Frage 15 im Fragebogen).

Die Digitalisierungsprozesse und ihre Entwicklung zeigen sich im wissenschaftlichen Bereich, wobei beispielsweise durch die Schließung der Fachbibliotheken die Notwendigkeit unterstrichen wurde, mehr Publikationen als Open Access digital zugänglich zu machen. Diese Entwicklung würde unabhängig vom Ausnahmezustand die wissenschaftliche Arbeit deutlich erleichtern und zu einem wichtigen Fortschritt in Wissenschaft, Forschung und Lehre beitragen.111 Weiterentwickelte Digitalisierungsprozesse zeigen sich auch im Bildungssystem: Hier wird deutlich, dass synchrones und asynchrones Lernen den Präsenzunterricht zwar nicht ersetzen, aber erweitern kann.112 Ähnlich wie im Kunstsystem zeigt sich, dass ein kompletter Wechsel zur Digitalkommunikation nur für einen kürzeren Zeitraum sinnvoll ist. Danach sollte mindestens eine Verknüpfung von Digitalisierung und Präsenz stattfinden.113

Diese Entwicklungen sind jedoch nicht vollständig mit denen des Kunstsystems vergleichbar, da hier die individuelle Dynamik wie der prä-pandemische Ausgangspunkt beispielsweise in der Digitalisierung oder Transparenz der gesellschaftlichen Teilbereiche eine wesentliche Rolle spielt.114 Zusätzlich zeigen sich aber im Kunstsystem sowie in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen „die Dynamisierungsprozesse, die Turbulenzen, die Hochgeschwindigkeiten, die Ungleichheiten, die Prekarisierungen“115, die jedoch schon vor der corona-bedingten Ausnahmesituation als grundlegender Parameter aller gesellschaftlichen Teilbereiche zu beobachten waren.116

Auch zeigen sich Auswirkungen der Ausnahmesituation auf „uns“ Menschen und auf „uns“ als Gesellschaft (vgl. Frage 16 im Fragebogen): Ähnlich wie im Kunstsystem beobachten die Teilnehmenden der Befragung ein zunehmendes strukturelles Hinterfragen, ein intensives Reflektieren der eigenen Rolle in der Gesellschaft und dem Wichtigen und Sinnstiftenden im Leben117, ein Prüfen der eigenen Denkstrukturen und ein Interesse an Interdisziplinarität118. Außerdem zeigt sich eine Zunahme der wechselseitigen, zwischenmenschlichen Solidarität. Um seine Mitmenschen zu schützen, achtet man/* beispielsweise darauf, Abstände einzuhalten und nimmt in Folge dessen diese deutlicher wahr.119 Gleichzeitig ruft der Ausnahmezustand für die Einzelnen jedoch auch ein Gefühl der Bedrücktheit und seelische Beeinträchtigungen durch die eingeschränkten Sozialkontakte hervor.120 Dabei konnte beobachtet werden, dass Personen, welche eine Stressresilienz aufweisen, lern- und risikobereiter sind, sich selber in ihrer Umwelt begreifen und sich mit Zweifeln oder Unsicherheiten auseinandersetzen, besser mit dem Ausnahmezustand umgehen konnten.121 Außerdem ist eine starke Polarisierung und die Herausbildung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen erkennbar.122 Hier ist zu unterscheiden zwischen denjenigen, welche die durch die bundesdeutsche Regierung festgesetzten politischen Maßnahmen regelkonform befolgen, Personengruppen, welche diese hinterfragen, sie jedoch zum gesellschaftlichen Wohl einhalten und Gruppierungen, welche diese Regelungen missachten und sich dagegen auflehnen.123 Der Corona-Ausnahmezustand scheint als Nährboden für Verschwörungstheorien hinsichtlich der getroffenen Maßnahmen, des Pandemie-Ausbruchs, der Regierung und des Journalismus’ dienen zu können, wobei dies zukünftig einen negativen Effekt auf unsere Gesellschaft haben könnte.124 Hierbei wurde beobachtet, dass „Gefühlswahrheiten“ prominent und anerkannt werden, was als ein negativer Einfluss auf uns als Gesamtgesellschaft bewertet werden kann.125

Insgesamt wurde deutlich, dass für die Auswirkungen der Ausnahmesituation zum jetzigen Zeitpunkt kein „Schlusspunkt“ definiert werden kann, da es sich hierbei um einen sich in Bewegung befindlichen Prozess handelt (vgl. Frage 10 im Fragebogen).126 Ein „Schlusspunkt“ wäre erst erreicht, wenn sowohl die akute Pandemie als Auslöser für den Ausnahmezustand, als auch die Folgen beispielsweise sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Art bewältigt wären.127 Auch die Auswirkungen der corona-bedingten Ausnahmesituation auf „strukturelle Wandlungsprozesse“128 im Kunstsystem werden vermutlich erst lange nach einem „Schlusspunkt“ der Pandemie erfasst werden können, wenn beispielsweise gemessen werden kann „[…] inwieweit die nun beschleunigte Digitalisierung vieler Teilbereiche des Kunstsystems auch nachhaltig beibehalten und ausgebaut wurde“129. Es können aktuell also lediglich „Zwischenfeststellungen“ und vorübergehende Einschätzungen, welche richtig oder falsch sein können130, festgehalten werden, wobei diese Zwischen-Erkenntnisse bereits im Umgang mit dem Ausnahmezustand eingesetzt werden sollten.131 Durch die Ausnahmesituation wurde in manchen Teilbereichen des Kunstsystems der Mangel an Geldern deutlich, wenngleich dieser durch finanzielle Umverteilungen und Unterstützungen mal mehr, mal weniger erfolgreich auszugleichen versucht wird.132

Interessant wird es sein zu beobachten, wie das Kunstsystem mit dem zweiten bundesweiten Shutdown der kulturellen Einrichtungen im November umgehen wird und ob die neugewonnenen Erkenntnisse dann eingesetzt werden.


  1. Seit dem 11.03.2020 wird die Ausbreitung der erstmals Ende 2019 beschriebenen Infektionskrankheit COVID-19 durch die WHO als Pandemie eingestuft. Am 25.03.2020 wurde durch den deutschen Bundestag eine epidemische Lage festgestellt, die am 27.03.2020 in Deutschland dazu führte, dass das Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite erlassen wurde. Bund und Länder beschlossen seit Mitte März 2020 weitgehende Einschränkungen für das öffentliche Leben, die zwischenzeitlich schrittweise wieder aufgehoben und seit Herbst 2020 mit steigenden Infektionszahlen wieder verschärft wurden. Zu den Maßnahmen vgl. auch https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/chronik-coronavirus.html und https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland, ebenso https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie [Abruf: 08.11.2020]. ↩︎

  2. Zu den Auswirkungen und Maßnahmen des Kulturbereichs durch die Corona-Pandemie vgl. https://www.kulturrat.de/corona und https://twitter.com/bundeskultur [Abruf: 08.11.2020]. ↩︎

  3. Vgl. dazu https://bkb.eyes2k.net/S2LMU2020.html [Abruf: 08.11.2020]. ↩︎

  4. Hierbei handelt es sich um einen Fragebogen der Verf., der am 31.08.2020 von der Verf. per E-Mail als Anhang an die Seminarteilnehmerinnen versandt wurde. Der zunächst vierwöchige Bearbeitungszeitraum wurde Ende September 2020 um weitere 14 Tage erweitert. Der zugehörige Fragenkatalog ist in dem downloadbaren .pdf-Dokument einsehbar und hier↩︎

  5. Anm.: Die hier ausgewerteten Positionen geben die Aussagen der Teilnehmenden der Befragung wieder, die Verf. macht sich die Positionen nicht zu eigen. ↩︎

  6. Die Fragen 4 und 5 im Fragebogen (Themenkomplex 1) werden aufgrund der thematischen Zusammengehörigkeit der gegebenen Antworten unter Themenkomplex 2 im Text behandelt. ↩︎

  7. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 2. ↩︎

  8. Ebd. ↩︎

  9. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 2. ↩︎

  10. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 2. ↩︎

  11. Ebd. ↩︎

  12. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 2. ↩︎

  13. Ebd. ↩︎

  14. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 2. ↩︎

  15. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 2. ↩︎

  16. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 2. ↩︎

  17. Ebd. ↩︎

  18. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 2. ↩︎

  19. Ebd. ↩︎

  20. Ebd., S. 3. ↩︎

  21. Ebd., S. 2. ↩︎

  22. Ebd., S. 3. ↩︎

  23. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 2. ↩︎

  24. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 2. ↩︎

  25. Ebd. ↩︎

  26. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 3 ↩︎

  27. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 2. ↩︎

  28. Hierbei handelt es sich um den Zeitraum von Mitte März bis Ende April 2020. Je nach Bundesland wurden unterschiedliche Öffnungsdaten genannt. Zum Verlauf und den wirtschaftlichen Folgen, auch in anderen Ländern vgl. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftskrise_2020#Deutschland [Abruf: 08.11.2020]. ↩︎

  29. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 2. ↩︎

  30. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 2. ↩︎

  31. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 2. ↩︎

  32. Anm.: Frage 10 im Fragebogen (Themenkomplex 2) wird aufgrund der thematischen Zusammengehörigkeit der gegebenen Antworten unter Themenkomplex 3 im Text behandelt. ↩︎

  33. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 3. ↩︎

  34. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 4. ↩︎

  35. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 5. ↩︎

  36. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 5. ↩︎

  37. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 4. ↩︎

  38. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 3. ↩︎

  39. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 4. ↩︎

  40. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 3. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 7. ↩︎

  41. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. ↩︎

  42. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 7. ↩︎

  43. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 7. ↩︎

  44. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 3. ↩︎

  45. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 7. ↩︎

  46. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 4. ↩︎

  47. Definition (soziologisch): Eine soziale Norm ist eine mehr oder weniger verbindlich geltende und in der Regel sanktionsbewehrte Sollens-Erwartung, dass Akteure in spezifischen Situationen bestimmte Handlungen ausführen bzw. unterlassen. Vgl. Kopp, Johannes und Steinbach, Anja (Hg.): Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden 2018. ↩︎

  48. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 6. ↩︎

  49. Der Text wurde in den Tage vor dem zweiten, sog. Lockdown Light in Deutschland aufgrund hoher Infektionszahlen nach dem 2.11.2020 verfasst. Zum Bund-Länder-Beschluss vgl. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/bund-laender-beschluss-1805264 und https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1805024/5353edede6c0125ebe5b5166504dfd79/2020-10-28-mpk-beschluss-corona-data.pdf?download=1 [Abruf: 8.11.2020]. ↩︎

  50. Vgl. ebd., S. 5. ↩︎

  51. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 6. ↩︎

  52. Ebd., S. 4. ↩︎

  53. Vgl. ebd., S. 5. ↩︎

  54. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 4. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 6. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 4. ↩︎

  55. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 4. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 5. ↩︎

  56. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 4. ↩︎

  57. Vgl. ebd., S. 5. ↩︎

  58. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 20.10.2020, S.7. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 4. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 5. ↩︎

  59. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 4. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 8. ↩︎

  60. Vgl. Anonym Fragebogen vom 22.09.2020, S. 2. ↩︎

  61. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 5. ↩︎

  62. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 4. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 5. ↩︎

  63. Vgl. https://artworkersitalia.it [Abruf: 08.11.2020]. ↩︎

  64. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S.7. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 5. Vgl. hierzu auch die Veranstaltung What We Now Need Is Systemic Change im Württembergischen Kunstverein Stuttgart: Über die Dringlichkeit fairer Verhältnisse im Kunstbetrieb, am 30.06.2020: „Die SARS-CoV-2-Pandemie hat die prekären Beschäftigungsverhältnisse des Kunst- und Kulturbetriebs in aller Drastik aufgezeigt.“ https://www.wkv-stuttgart.de/programm/2020/shutdown-programm/programm-7 [Abruf: 08.11.2020]. ↩︎

  65. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 7. ↩︎

  66. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 6. ↩︎

  67. Vgl. ebd. ↩︎

  68. Vgl. ebd. ↩︎

  69. Vgl. ebd. ↩︎

  70. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 5. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 4. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 7. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 4. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 5. ↩︎

  71. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 5. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 7. ↩︎

  72. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 7. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 5. ↩︎

  73. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 6. ↩︎

  74. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 3. ↩︎

  75. Ebd. ↩︎

  76. Ebd. ↩︎

  77. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. ↩︎

  78. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 3. ↩︎

  79. Ebd., S. 4. ↩︎

  80. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 3. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 4. ↩︎

  81. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 3. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. ↩︎

  82. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 4. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 3. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. ↩︎

  83. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 2. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 4. ↩︎

  84. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 2. ↩︎

  85. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 2. ↩︎

  86. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 3. ↩︎

  87. Ebd., S. 4. ↩︎

  88. Vgl. ebd. ↩︎

  89. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 3. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 4. ↩︎

  90. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 3. ↩︎

  91. Ebd. ↩︎

  92. Vgl. ebd. ↩︎

  93. Vgl. ebd. ↩︎

  94. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 3. ↩︎

  95. Vgl. ebd. ↩︎

  96. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 4. ↩︎

  97. Vgl. ebd. ↩︎

  98. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 8. ↩︎

  99. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 8. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 5. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 5. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 6. ↩︎

  100. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 6. ↩︎

  101. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 8. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 6. ↩︎

  102. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 5. ↩︎

  103. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 6. ↩︎

  104. Vgl. ebd. ↩︎

  105. Ebd. ↩︎

  106. Vgl. ebd. ↩︎

  107. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 8. ↩︎

  108. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 7. ↩︎

  109. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 5. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 5. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 5. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 2. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 8. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 5. ↩︎

  110. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 8. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 6. ↩︎

  111. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 9. ↩︎

  112. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 9. ↩︎

  113. Vgl. ebd. ↩︎

  114. Vgl. Marie Hörmann, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 5. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 9. ↩︎

  115. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 7. ↩︎

  116. Vgl. ebd. ↩︎

  117. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 4. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 4. ↩︎

  118. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 4. ↩︎

  119. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 9. ↩︎

  120. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 5. ↩︎

  121. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 7. ↩︎

  122. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 4. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 5. ↩︎

  123. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 06.10.2020, S. 5. ↩︎

  124. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 4. ↩︎

  125. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 7. ↩︎

  126. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 4. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 4. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 6. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 4. ↩︎

  127. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 22.09.2020, S. 4. ↩︎

  128. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 4. ↩︎

  129. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 4. ↩︎

  130. Vgl. Anonym, Fragebogen vom 31.10.2020, S. 6. ↩︎

  131. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 6. Vgl. Sophie Eisenried, Fragebogen vom 05.10.2020, S. 4. ↩︎

  132. Vgl. Mirella Kleindienst, Fragebogen vom 20.10.2020, S. 6. Vgl. Tatjana Schäfer, Fragebogen vom 18.10.2020, S. 4. ↩︎

Mirella Kleindienst

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